Die russischen Streitkräfte brachten am 25. November den Frühwarnsatelliten Tundra 15L in einen so genannten Molnija-Orbit. Der Start erfolgte vom nordrussischen Kosmodrom in Plesetzk aus. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Sojus 2.1b „Fregat“ verwendet. Nach dem erfolgreichen Start erhielt das Raumfahrzeug die übliche Zählnummer bei militärischen Starts und wird nun als Kosmos 2552 bezeichnet.
Die Mission begann um 2:09 Uhr mitteleuropäischer Zeit, entsprechend 4:09 Uhr Ortszeit an der Rampe 4 der Startanlage 43 des Raumfahrtzentrums. Die Fregat-Oberstufe setzte den Satelliten exakt im vorgesehenen Zielorbit mit einem Perigäum von 1.840 Kilometern, einem Apogäum von 38.500 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 63,8 Grad ab.
Das Raumfahrzeug wird auch als EMK 5 bezeichnet. Das steht für „Edinaya Kosmicheskaya Sistema“ (Integriertes Weltraumsystem). Zuvor waren seit 2015 bereits vier Einheiten dieser Klasse gestartet worden. Die Raumfahrzeuge sollen das russische Militär vor militärischen und zivilen Raketenstarts warnen, können zusätzlich als militärische Kommunikationssatelliten eingesetzt werden und sind für diesen Zweck strahlungsgehärtet.
Traditionell werden die Tundra-Satelliten auf Molnija-Orbits abgesetzt, die für die Abdeckung hoher nördlicher Breiten besser geeignet sind als geostationäre Satelliten. Die Raumfahrzeuge befinden sich dabei auf Bahnen, die sie in zwölf Stunden einmal um die Erde führen. Das Apogäum der Bahn liegt dabei auf 63,8 Grad nördlicher Breite in einer Höhe von 38.500 Kilometern.
Gebaut werden die beim Start etwa 1.000 Kilogramm schweren Einheiten von RKK Energia und TsNII Kometa. Die vier früher gestarteten Satelliten sind alle noch aktiv. Angestrebt wird ein System aus zehn Einheiten.
Bild: Grafische Darstellung Tundra 15L; Quelle: Everyday Astronaut