China brachte am 14. Oktober das Sonnenobservatorium Xihe in den Orbit. Die internationale Bezeichnung für dieses Beobachtungsgerät ist CHASE (für: Chinese Hydrogen-Alpha Solar Explorer). Zusätzlich zu dieser Hauptnutzlast führte der Träger – eine Langer Marsch 2D – noch zehn Kleinsatelliten mit sich. Der Start erfolgte vom nordchinesischen Weltraumbahnhof Taiyuan aus und führte auf eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn.
Die Mission begann um 12:51 Uhr mitteleuropäischer Zeit (entsprechend 18:51 Uhr Pekinger Zeit) an der Startanlage 9 des Raumfahrtzentrums. Die zweite Stufe der Trägerrakete setzte alle elf Satelliten auf einer Bahnhöhe von 510 Kilometern bei einer Bahnneigung von 97,5 Grad zum Äquator ab.
Der 550 Kilogramm schwere Xihe ist ein Vorläufer des wesentlich größeren „Advanced Space-Based Solar Observatory“ (kurz: ASO-S), das nächstes Jahr starten soll. Er ist – die englische Bezeichnung, sie sagt es schon – dafür konstruiert die Sonne im Bereich der Hα-Strahlung zu beobachten. Sie liegt im roten Licht bei einer Wellenlänge von 656,28 Nanometern. In diesem Strahlungsbereich wird die Chromosphäre der Sonne mit ihren Sonnenfackeln und Filamenten sichtbar. Diese Wellenlänge liegt zentral im Bereich des für das menschliche Auge sichtbaren Lichtes, der von 400-700 Nanometer reicht. Allerdings ist die Sonne in diesem Spektralbereich von der Erde aus nicht gut zu beobachten, denn die Strahlung wird von Wassermolekülen abgelenkt oder absorbiert. Ein Beobachtungsposten im Weltraum bietet deswegen viel bessere Bedingungen.
Bei den zehn anderen Raumfahrzeugen, die durchweg weniger als 50 Kilogramm schwer sind, handelt es sich um die Erdbeobachtungssatelliten Guidao Daqi Midu TSW (MD-1), HEAD 2E und 2F und Golden Bauhinia 2; um die beiden Technologiesatelliten MOTS und Tianshu-1, um die beiden astrophysikalischen Forschungssatelliten Tianyuan-1 und QX-1 und die beiden Blldungssatelliten SSS-1 (30 Kilogramm) und SSS-2A (ca. 4 Kilogramm).
Zum ersten Mal wurde bei dieser Mission die erste Stufe einer Langer Marsch 2D mit Grid Fins zur Steuerung der Stufe beim Rücksturz zur Erde ausgerüstet. Anders als bei SpaceX dienen diese Steuerflossen aber nicht dazu, eine weiche Landung zu unterstützen, sondern sollen nur sicherstellen, dass die Stufe in ein unbewohntes Gebiet abstürzt.
Bild: Missionslogo; Quelle: CASC