Am 20. September brachte China mit einer Trägerrakete des Typs Langer Marsch 7 das Nachschub-Raumschiff Tianzhou 3 auf eine Rendezvousbahn zur chinesischen Raumstation. Der Start erfolgte um 9:10 Uhr mitteleuropäischer Zeit vom neuen chinesischen Raumflughafen in Wenchang aus. Die Mission begann nur einen Tag nach der Rückkehr der Crew von Shenzhou 12 von der Station.
Neun Minuten und 57 Sekunden nach dem Liftoff hatte das Versorgungsmodul die Umlaufbahn erreicht. Der Übergangsorbit wies ein Perigäum von 199 Kilometern, ein Apogäum von 325 Kilometern und eine Bahnneigung zum Äquator von 41,5 Grad auf. Danach begann das Modul mit seinen Bordtriebwerken sofort damit, das erste von insgesamt Brennmanövern einzuleiten. Weniger als sieben Stunden später legte es an der Kombination aus Tianhe-Modul und Tianzhou 2 an, die sich in einer Bahn mit einem Perigäum von 368 Kilometern und einem Apogäum von 371 Kilometern bewegen.
Die Tianzhou-Module sind eine Ableitung der Tiangong-Experimentalmodule, mit denen China erste Erfahrungen im Betrieb von Raumstationen gewann. Tianzhou 3 verfügt über eine Startmasse von etwa 13 Tonnen. Es transportiert etwa 5,6 Tonnen an Versorgungsgütern zur Station. Darin enthalten sind ein EVA-Raumanzug, Forschungsausrüstung aller Art, Verbrauchsgüter für eine dreiköpfige Besatzung für eine Zeitdauer von 180 Tagen, Treibstoff und Notfallausrüstungen.
Angedockt an das Tianhe-Modul befindet sich nach wie vor Tianzhou-2. Diese Einheit wird auch nach der Ankunft von Shenzhou 13 zunächst dort verbleiben. Das bedeutet, dass dieses Raumfahrzeug an der Nadir-Dockingstelle (die zur Erde hin ausgerichtet ist) anlegen muss, da die beiden Dockingvorrichtungen an der Längsachse der Station belegt sind. Tianzhou-2 wird für Experimente mit dem Robot-Arm der Station eingesetzt werden, sobald die Crew von Shenzhou 13 die Station erreicht hat.
Bild: Logo der Mission von Tianzhou 3; Quelle: CNSA