Im Auftrag der Arianespace starteten Starsem und Roskosmos am 22. August erneut 34 Satelliten der OneWeb-Internet-Konstellation. Wie immer wurde auch dieses Mal als Träger eine Sojus 2.1b „Fregat“ eingesetzt. Startort war das Kosmodrom im kasachischen Baikonur. Es war der achte operationelle Einsatz und der neunte Flug im Rahmen des OneWeb-Programms überhaupt. Der Start sollte schon am 19. August erfolgen, musste aber in letzter Minute wegen eines Problems an einer Bodenanlage abgesagt werden.
Die Mission begann um 0:13 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 31/6 des Kosmodroms. Etwa 50 Minuten später war der Zielorbit erreicht: eine Kreisbahn in 450 Kilometern Höhe mit einer Inklination zum Äquator von 87,4 Grad, quasi ein Transferorbit für die polare Zielumlaufbahn. Danach wurden die Satelliten in einer genau geplanten Choreografie über einen Zeitraum von insgesamt etwa drei Stunden jeweils in Gruppen von zwei bis vier Satelliten abgesetzt. Von ihrem Absetzorbit aus werden sich die Einheiten mit ihren bordeigenen Haff-Effekt-Ionentriebwerken auf ihre Arbeitsposition in 1.200 Kilometer Höhe begeben.
Damit befinden sich jetzt 288 Einsatzsatelliten im Orbit. Das sind 48 Prozent der für die Phase 1 notwendigen 600 Einheiten. Dazu kommen noch 48 In-orbit-Reserveeinheiten. OneWeb ist ein Konkurrenzvorhaben zur Starlink-Konstellation von SpaceX und zur geplanten Kuiper-Konstellation von Blue Origin.
Die 34 Satelliten wiesen inklusive des Dispensers und der Verbindungsstruktur zur Fregat ein Gesamtgewicht von 5.518 Kilogramm auf. Jeder Einzelsatellit wiegt 147 Kilogramm. Die Einheiten arbeiten im Ku-Band. Hergestellt werden die Satelliten in einer Produktionsanlage in Merrit Island am Cape Canaveral.
Nach Fertigstellung der Konstellation in der Phase 1 will OneWeb in die nächste Programmphase übergehen. Die sieht die Stationierung von 6.372 weiteren Satelliten vor.
Bild: Missionslogo der 9. OneWeb-Mission; Quelle: OneWeb