Eine chinesische Trägerrakete des Typs Langer Marsch 2D brachte am 11. Juni insgesamt vier Satelliten in eine polare sonnensynchrone Erdumlaufbahn. Hauptnutzlast des Quartetts war Bejing-3, ein teilweise privat entwickelter und betriebener Erdbeobachtungssatellit. Die Mission der Rakete begann um 5:03 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 9 des Satellitenstartzentrum Taiyan in Nordchina. Die vier Objekte wurden auf einer fast genau kreisförmigen Umlaufbahn in 500 Kilometern Höhe mit einer Bahnneigung zum Äquator von 97,51 Grad abgesetzt.

Beijing-3 ist ein Erdbeobachtungssatellit mit einem Auflösungsvermögen von 50 Zentimetern pro Bildpunkt. Er wird gemeinsam von der in Peking ansässigen, und auf Erdbeobachtungsanwendungen spezialisierten Twenty First Century Aerospace Technology und der staatlichen DFH Satellite Corporation betrieben. Trotz seiner Bezeichnung als „Bejing-3“ handelt es sich bei dem Raumfahrzeug bereits um die  fünfte Einheit einer Konstellation von Erdbeobachtungssatelliten, deren Ursprung bis auf das Jahr 2005 zurückgeht.

Zusätzlich zu Beijing-3 wurde noch ein Trio von Sekundärnutzlasten gestartet. Dabei handelt es sich um…

  • Haisi-2, einen Satelliten der gemeinsam von der DFH Satellite Corporation und der Universität Xiamen entwickelt wurde. Haisi-2 ist ein Umweltbeobachtungssatellit der die Ökologie flacher Küsten- und Inlandsgewässer untersuchen soll. Er kann auch für Katastrophenschutz-Maßnahmen eingesetzt werden.
  • Wangwang-1, ein 42 Kilogramm schwerer kommerzieller Astronomiesatellit, der im Normal-optischen und im Ultraviolettbereich arbeitet. Er wurde von der DFH Satellite Coroporation gebaut und soll vor allem erdnahe Asteroiden im Hinblick auf die Gewinnung möglicher „Bodenschätze“ untersuchen.
  • Und schließlich der Tianjian Space Test-1 Satellite, ein Demonstrator für neuartige Satellitentechnologie im Bereich des „Health Monitoring“. Er wurde von der China Aerospace Science and Technology Corporation entwickelt und gebaut.

Bild: Missionslogo; Quelle: CASC