Es gibt kaum eine SpaceX-Mission, bei der nicht irgendwelche Rekorde aufgestellt werden. Sogar dann, wenn es sich wie beim Flug am 20. Januar um einen routinemäßigen Einsatz für den Transport weiterer 60 Starlink-Satelliten handelte. Dieses Mal war es neben dem Start des tausendsten Satelliten der Starlink-Konstellation vor allem der Umstand, dass die eingesetzte Boosterstufe zum achten Mal wiederverwendet wurde. Damit nähert sich SpaceX der selbst gesetzten Zielmarke von bis zu zehn Einsätzen pro Booster vor einer signifikanten Überholung immer weiter. Obendrein betrug die turn-around-Zeit zwischen zwei Einsätzen nur 38 Tage. Damit war der bisherige Rekord von 51 Tagen für den erneuten Einsatz eines wiederverwendbaren Raumfahrzeugs gebrochen.
Insgesamt war es der 17. Start für das Starlink-Vorhaben von SpaceX und der 16. Einsatz der dem Transport operationeller Satelliten dieser Konstellation gewidmet war.
Der Start erfolgte um 14:02 Uhr mitteleuropäischer Zeit von der Startanlage 39A des Kennedy Space Centers. Als erste Stufe wurde Booster 1058 verwendet, der bereits zuvor sieben Missionen absolviert hatte. Trotz der Tatsache, dass es sich dabei um einen – wie Elon Musk es bezeichnet – Lifetime Leader handelte, verzichtete das Unternehmen auf den sonst üblichen statischen Brennlauf einige Tage vor dem Start. Gut eine Stunde nach dem Liftoff wurden die 60 Satelliten auf einer Bahn mit einer Bahnneigung zum Äquator von 53 Grad abgesetzt in einer Höhe von etwa 250 Kilometern abgesetzt. Damit hat SpaceX bislang 953 Satelliten der Serienkonfiguration gestartet und weitere 60 der Vorserienversion, von denen allerdings fast alle nach Abschluss der Tests wieder aus der Umlaufbahn entfernt worden sind.
Die Landung des Boosters, bei schwierigen Windverhältnissen auf dem 630 Kilometer vom Startort entfernt stationierten Bergungsschiff „Just Read the Instructions“, wurde von SpaceX als „Envelope Expansion“ angesehen. Trotzdem klappte sie tadellos. Nicht so gut geklappt haben schien allerdings die Bergung der beiden Nutzlastverkleidungen der Falcon 9. Der (mögliche, weil noch nicht bestätigte) Verlust der beiden Fairings könnte ebenfalls auf den vorherrschenden starken Wind in der Landezone zurückzuführen sein.
Bild: Start zur 17. Startlink-Mission; Credit: SpaceX