Japan brachte am 29. November einen militärischen Datenrelay-Satelliten neuen Typs in den Orbit. Das Raumfahrzeug trägt die Bezeichnung JDRS-1 (für: Japanese Optical Data Relay Satellite). Kunde ist das CAS (Cabinet Secretariat), dem auch die Kontrolle der japanischen Geheimdienstorganisationen untersteht. Als Träger wurde eine Rakete des Typs H-2A eingesetzt. Der Satellit soll militärische aber auch wissenschaftliche japanische Institutionen mit Echtzeit-Datenübermittlungen unterstützen. Es war der vierte und letzte japanische Start in diesem Jahr.
Die Startmission begann um 16:25 Uhr Ortszeit, entsprechen 8:25 Uhr mitteleuropäischer Zeit am Tanegashima-Raumfahrtzentrum.
Hauptaufgabe des Raumfahrzeugs wird es sein, die Daten der Information Gathering Satellites (IGS) - bei ihnen handelt es sich um optische und Radar-Bildaufklärer – in Echtzeit an die japanischen Militärbehörden zu übermitteln. JDRS-1 ist aber auch eine gemeinsame Mission mit der japanischen Raumfahrtagentur JAXA, die diesen Satelliten für die Übermittlung wissenschaftlicher Daten vor allem ihrer Erdbeobachtungssatelliten verwenden will.
Die neue Einheit ersetzt den Data Relay Test Satellite (DRTS), der im Jahre 2002 gestartet worden war und bis August 2017 Dienst tat. Kodoma übertrug Daten konventionell über das S-Band und das Ka-Band. Bei JDRS-1 kommt nun auch eine laser-optische Verbindungsmöglichkeit im Infrarotbereich dazu, um den Datendurchsatz zu erhöhen. Dieses System trägt die Bezeichnung LUCAS (für: Laser Utilising Communication System). Damit ist eine Datentransfergeschwindigkeit zwischen zwei Satelliten von 1,8 Gigabit pro Sekunde möglich. Das ist die siebenfache Übertragungsrate des DRTS-Satelliten.
JDRS-1 wird im geostationären Orbit eingesetzt und wird von dort aus mit den auf niedrigen Erdumlaufbahnen fliegenden militärischen und wissenschaftlichen Satelliten Verbindung halten. Mit einem einzelnen Datenrelay-Satelliten ist es möglich, mit einem auf einem niedrig fliegenden Satelliten etwa 40 Minuten pro Orbit Kontakt aufrecht zu erhalten. Für eine komplette Abdeckung über den vollen Orbit wären drei Satelliten nötig, die um jeweils 120 Grad auf der geostationären Bahn verteilt sind.
Bild: Konzeptbild Funktionsweise JDRS-1; Quelle: JAXA