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China führt seine Raumfahrtaktivitäten ungeachtet der Corona-Pandemie in nahezu normalem Tempo weiter. Am 23. März startete vom zentralchinesischen Raumfahrtzentrum Xichang aus eine Trägerrakete des Typs Langer Marsch 2C mit drei neuen Einheiten der Yaogan 30-Serie. Es ist dies bereits die sechste Dreiergruppe dieses Satellitentyps.

Die Mission begann um 4:43 Uhr mitteleuropäischer Zeit am Startkomplex 3 des Weltraumbahnhofs. Etwa 45 Minuten nach dem Liftoff waren die drei Einheiten auf einem kreisförmigen Orbit mit einer Bahnneigung von 35 Grad und einer Höhe von 600 Kilometern abgesetzt.

Wie alle früheren Missionen dieser Reihe bezeichneten offizielle chinesische Medien die Aufgabe der Mission “Messungen und Experimente im elektromagnetischen Spektrum” durchzuführen. Westliche Beobachter nehmen an, dass sich hinter der Yaogan-30-Serie entweder um elektronische Funkaufklärer oder optische Beobachtungssatelliten mit einer hohen Wiederbesuchsfrequenz überflogener Gebiete verbergen. Die Bezeichnung „Yaogan“ ist ein allgemeiner Begriff für Militärsatelliten ähnlich der russischen Kosmos-Serie, die zusätzlich mit einer Zählnummer versehen werden. Ähnlich wie dort verbergen sich hinter diesem Begriff entweder ausschließlich oder vorwiegend militärisch genutzte Satelliten.

Die Chuangxin-5-Einheiten werden von der Chinese Academy of Sciences Small Satellite Center in Shanghai entwickelt und gebaut. Alle Yaogan-30 Satelliten wurden mittels Langer Marsch 2C-Trägerraketen von Xichang aus gestartet. Das erste Trio dieser Reihe wurde am 29. September 2017 in den Orbit gebracht, die bislang letzten, die Gruppe 5, am 26. Juli 2019.

Bild: Yaogan-30-6 Projektmannschaft vor einem Gebäude der Chinese Academy of Sciences Small Satellite Center; Credit: htjyw.cn