Chinas staatliches Raumfahrtunternehmen CALT (China Academy of Launch Vehicle Technology) brachte am 29. April mit einer Trägerrakete des Typs Langer Marsch 2C zwei Erdbeobachtungssatelliten in eine polare, sonnensynchrone Erdumlaufbahn. Der Einsatz begann am nordchinesischen Raumfahrtzentrum Jiuquan. Es war die zwölfte chinesische Raumfahrtmission des laufenden Jahres.
Der Start erfolgte um 6:12 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startrampe 2 der Anlage 4 des Weltraumbahnhofs. Die beiden Raumfahrzeuge wurden in einem Orbit mit einem Perigäum von 486 Kilometern, einem Apogäum von 502 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 97,47 Grad abgesetzt. Ein wenig rätselhaft ist der Umstand, dass die Bahnverfolgungs-Infoseite „CelesTrak“ nicht weniger als neun Objekte für diesen Start ausweist, die sich teilweise auf sehr unterschiedlichen Bahnen befinden. Bisher gab es aber keine Meldungen über weitere Nutzlasten für diesen Flug. Nachdem der Start als erfolgreich gemeldet wurde, könnten die überzähligen Objekte Verbindungs- und Adapterelemente und/oder Schutzkappen für die Optiken sein.
Bei den beiden Nutzlasten handelt es sich um die optischen Erdbeobachtungssatelliten Siwei 01 und 02 (Super View Neo 1-01 und 1-02), die für die ebenfalls staatliche China Siwei Surveying and Mapping Technology Co.Ltd (China Siwei) gestartet wurden. China Siwei ist ein Tochterunternehmen der China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC).
Die beiden Raumfahrzeuge haben eine Bildauflösung von 50 Zentimeter pro Bildpunkt. Entwickelt und gebaut wurden sie von der China Academy of Space Technology (kurz: CAST). Jede der beiden Einheiten weist ein Startgewicht von etwa 540 Kilogramm auf.
Bild: Start der Langer Marsch 2C mit Siwei 01 und 02. Quelle: CASC