Die inzwischen schon 19. Mission für Rocket Labs Rakete Elektron trug die Bezeichnung „They Go Up So Fast“. Und sie lieferte nicht nur schnell, sondern auch sicher. Sechs Satelliten von zahlenden Kunden und die betriebseigene Photon-Pathfinder Plattform wurden allesamt problemlos im Orbit abgesetzt.
Der Start erfolgte um 23:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit, entsprechend um 11:30 Ortszeit am 23. Mai vom firmeneigenen Startkomplex 1A am kleinen privaten Raumflughafen von Rocket Lab auf der neuseeländischen Halbinsel Mahia. Einschließlich dieser Mission hat das Unternehmen damit mehr als 100 Satelliten in den Orbit gebracht.
Die Curie-Kickstufe mit den Satelliten erreichte 49 Minuten nach dem Liftoff einen Orbit in einer Höhe von 550 Kilometer, bei einer Bahnneigung von 45 Grad. Dort gab sie die ersten fünf Satelliten frei. Zwei weitere Brennmanöver der Curie-Stufe brachte die verbliebene Kombination auf eine Bahnhöhe von 450 Kilometern. Dort wurde Black Sky Global 9 freigegeben.
Bei den Nutzlasten handelt es sich um die siebte Einheit der Black Sky Konstellation, den 56 Kilogramm schweren Black Sky Global 9. Der Satellit wurde von LeoStella, LLC gebaut. Der Start wurde von der Spaceflight Inc. vermittelt.
Zwei weitere Satelliten, der etwa 10 Kilogramm schwere 6Unit Cubesat Centauri 3 und der 3Unit Cubesat Myriota 7 wurden von Tyvak Nano-Satellite Systems gebaut und werden von Fleet Space Technologies und Myriota betrieben.
RAAF M2 ist ein Technologiedemonstrator der Universität von New South Wales für die Australische Luftwaffe. Es war beim Start eine Einzelnutzlast, die sich erst nach der Freigabe von der Curie-Oberstufe in zwei 6Unit-Cubesats aufteilte.
Ein 1UnitCubesat stammt von Care Weather Technologies. Er trägt den Namen „Veery Hatchling“ und ist ein Technologiedemonstrator für eine Reihe von Raumfahrtanwendungen.
Der sechste und abschließende „externe“ Kunde dieses Fluges ist der 3Unit-Cubesat „Gunsmoke J-1“ von den Los Alamos National Laboratories. Er wird vom United States Army’s Space and Missile Defense Command (SMDC) betrieben.
Als siebte Nutzlast wurde von Rocket Lab selbst entwickelte und hergestellt. Dabei handelt es sich um nichts anderes als die Curie-Kickstufe, die in der Lage ist, nach ihrem Satellitentransportauftrag in den Satellitenmodus zu wechseln und dann als „Photon“-Satellit zu agieren.
Dies geschieht, indem der von Rocket Lab so genannte „Aktenkoffer“ (Briefcase) an der Stufe befestigt wird, eine Art Bordcomputermodul und zusätzlichen Solargeneratoren, die für eine Monate lange Mission Strom liefern können. Der Photon-Satellit trägt den Namen „Pathstone“ und dient als Technologiedemonstrator für zukünftige Missionen. Vor allem für die „Capstone“-Mission zum Mond, die in einigen Monaten von Wallops Island in den USA aus starten soll. Capstone ist eine NASA-Mission mit welcher Navigation und Betrieb in einem „Near Rectalinear Halo Orbit“ um den Mond erproben soll. Das ist der gleiche Orbittyp, in dem das internationale Lunar Gateway eingerichtet werden soll.
Bild: Missionslogo; Quelle: Rocket Lab