Am 14. Oktober startete Roskosmos das bemannte Raumschiff Sojus MS-17 zur Internationalen Raumstation. Die Mission hat in mehrfacher Hinsicht einen historischen Charakter. Zum einen war es das schnellste Rendezvous in der Geschichte der ISS, bei dem zwischen dem Verlassen der Startrampe und dem Anlegen an der Station nur gut drei Stunden lagen. Zum anderen war es die wahrscheinlich letzte Mission, bei der die Vereinigten Staaten für einen Sitz im Sojus-Raumschiff bezahlen mussten.
Die Sojus 2.1a-Trägerrakete verließ die Startrampe 31/4 des Kosmodroms in Baikonur exakt auf die geplante Sekunde um 7:45:04 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Das Raumschiff kam neun Minuten später im Orbit an und führte danach ein so genanntes „ultraschnelles Rendezvous“ mit der Raumstation durch, nach dem es um 10:48 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Station anlegte.
Die Sojus brachte die beiden russischen Kosmonauten Sergei Ryschikow und Sergei Kud-Swertschkow, sowie die US-Astronautin Kathleen Rubins zur ISS. Dort sollen sie die nächsten sechs Monate verbringen. An Bord der Station befanden sich bereits Anatoli Iwanischin, Iwan Wagner und der Kommandant der ISS, der US-Amerikaner Chris Cassidy. Die drei letzteren sollen am 21. Oktober mit Sojus MS-16 zur Erde zurückkehren.
Der Platz von Kathleen Rubins in der Sojus kostete die NASA noch einmal mehr als 90 Millionen Dollar. Es soll nun der letzte „bezahlte“ Flug von US-Amerikanern in russischen Raumfahrzeugen sein. Geht es nach der NASA, werden zwar auch weiterhin Amerikaner mit den Russen fliegen, allerdings nur im Austausch mit russischen Kosmonauten, die zukünftig in US-Raumschiffen mitfliegen sollen, so dass kein Geld mehr zwischen den beiden Nationen fliest, sondern nur noch Leistungen ausgetauscht werden. Bislang ist Russland aber noch nicht auf dieses Ansinnen eingegangen.
Noch ein wenig Statistik: Die Mission war der 319. bemannte Raumflug in der Geschichte der Menschheit und die insgesamt 341. Mission – und dabei sind auch suborbitale Flüge mitgerechnet – die über eine Höhe von 80 Kilometern ging (die in den USA definierte Grenze zum Weltraum). Es war auch der 184. Bemannte Flug zur ISS.
Bild: Startlogo der Mission; Credit: Roskosmos