Auch das macht einen Weltmarktführer auf dem Trägerraketensektor aus: Sich nach einem Fehlstart schnell zu „berappeln“ und bald danach wieder „einsatzbereit“ zu sein. Nachdem Rocket Lab am 19. September mit der Mission „We Will Never Desert You“ einen Misserfolg zu verzeichnen hatte, klappte es nun am 15. Dezember unter dem Slogan „The Moon God Awakens“ wieder einwandfrei. Es war die zehnte Mission von Rocket Lab in diesem Jahr. Das ist trotz des vorausgegangenen Fehlschlags und der damit einhergehenden zeitlichen Verzögerung ein neuer Rekord für das Unternehmen. Die Nutzlast an Bord war der japanische Erdbeobachtungssatellit QPS-SAR 5 (auch: TSUKUYOMI-1) von iQPS (Institute for Q-shu Pioneers of Space).

Am 14. Dezember startete vom nordchinesischen Weltraumbahnhof Jiuquan das geheimnisvolle experimentelle wiederverwendbare Raumfahrzeug zu seiner dritten Mission. Als Träger wurde – wie bei den beiden vorausgegangenen Flügen – eine Langer Marsch 2F/T eingesetzt, eine unbemannte Variante des Trägers für die bemannten Shenzhou-Raumfahrzeuge. Es war der 60. Orbitalstart Chinas im laufenden Jahr.

Die chinesische Raumfahrt konnte am 10. Dezember ein Jubiläum begehen. An diesem Tag startete das Land die 500. Rakete der Langer Marsch-Reihe. An Bord befand sich das Aufklärungssatelliten-Trio Yaogan 39-05A, 05B und 05C. Startort war der zentralchinesische Weltraumbahnhof Xinchang. Als Träger wurde eine Langer Marsch 2D eingesetzt. Für diesen Subtyp innerhalb der Langer Marsch-Reihe war es die 13. Mission des laufenden Jahres.

Auch der dritte Einsatz einer chinesischen Trägerrakete des Typs Zhuque 2 verlief erfolgreich. Sie ist weltweit die erste Trägerrakete, deren Antrieb vollständig und über beide Stufen auf der Kombination aus flüssigem Methan und flüssigem Sauerstoff basiert. Der Erstflug im Dezember 2022 hatte noch knapp als Fehlschlag geendet. Mission zwei im Juli war dagegen schon erfolgreich. Beim aktuellen Einsatz am 9. Dezember wurden drei Satelliten in eine polare, sonnensynchrone Erdumlaufbahn transportiert. Hersteller der Rakete ist das private Unternehmen Landspace.

Nur 27 Stunden nach dem vorausgegangenen Starlink-Start brachte SpaceX am 8. Dezember die 22 Einheiten starke Satellitengruppe 7-8 in eine niedrige Erdumlaufbahn. Wie immer bei der Serie 7 ging es auf eine Bahnneigung von 53 Grad. Startort war die Space Force Basis Vandenberg in Kalifornien. Die Mission brachte den bislang schnellsten „Launchpad-Turaround“ für Vandenberg mit sich.

Am 7. Dezember brachte eine Trägerrakete des Typs Falcon 9 mit der Gruppe 6-33 weitere 23 Einheiten der Starlink-Konstellation in eine niedrige Erdumlaufbahn. Startort war die Space Force Basis Cape Canaveral. Das Unternehmen hat damit bislang 5.559 Starlink-Satelliten in den Orbit transportiert. 372 Einheiten sind bereits wieder in die Erdatmosphäre eingetreten, 4.530 befinden sich im regulären Betrieb. Der Rest befindet sich entweder in der Check-out-Phase oder ist auf dem Weg zum Arbeitsorbit oder auf dem Abstieg zum Wiedereintritt.

Auch die zweite Mission der chinesischen Jielong 3-Trägerrakete verlief fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Erstflug dieses vierstufigen Feststoffträgers erfolgreich. Die Rakete brachte dabei den Kommunikationssatelliten Satelliten Hulianwang Jishu Shiyan 3 in eine niedrige Erdumlaufbahn. Die Mission begann von einem Spezialschiff aus, das die Rakete vom Werk in Haiyang abholte und damit zum 2.000 Kilometer entfernten Startort fuhr.

Nach einem Fehlschlag am 21. September und einer anschließenden Fehleranalyse kehrte die von Galactic Energy entwickelte und gebaute Kleinträgerrakete Ceres 1 nur 75 Tage danach mit einer erfolgreichen Mission wieder in den aktiven Dienst zurück. Etwas trotzig bekam der Einsatz die Bezeichnung We Won’t Stop. Bei der Mission am 5. Dezember brachte sie die beiden Erdbeobachtungssatelliten Tianyan-16 und Xingchi-1A in eine polare, sonnensynchrone Erdumlaufbahn. Startort war der Weltraumbahnhof in Jiuquan. Es war die insgesamt elfte Mission für die Ceres 1 und die siebte in diesem Jahr.