Am 4. August brachte eine Falcon 9 von SpaceX einen Cygnus-Raumtransporter in eine niedrige Erdumlaufbahn. In der Terminologie der Internationalen Raumstation trägt das Vehikel die Bezeichnung „Cygnus NG-21“, was darauf hinweist, dass es sich dabei um den 21. Raumtransporter des Typs Cygnus von Northrop Grumman (also: NG) handelt. Wie immer vergab das Unternehmen auch dieses Mal einen Ehrennamen. Der lautete: S.S. Francis R. "Dick" Scobee. Er ist also nach Francis R. Scobee benannt, der bei der Explosion der Raumfähre Challenger im Jahre 1986 ums Leben kam.

Northrop Grumman hat drei Starts beim Konkurrenten SpaceX gekauft, um ihre Starverpflichtungen gegenüber der NASA einzuhalten, und die Zeit bis zur Indienststellung ihrer neuen Antares 330-Rakete zu überbrücken. Die aktuelle Mission war der zweite Einsatz dieser Serie. Für die Starts davor wurde die Northrop-Grumman Antares 230 verwendet, die russische Triebwerke einsetzte. Auf die ist seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine allerdings kein Zugriff mehr. An Bord des Frachters befinden sich 3.750 Kilogramm Versorgungsgütern aller Art, sowie Experimente für die ISS.

Die Mission begann um 17:28 Uhr an der Startanlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station. Sie führte auf eine kreisförmige Erdumlaufbahn in einer Höhe von 245 Kilometern mit einer Inklination von 51,64 Grad.

Als Booster für diese Mission wurde die Einheit B1080 eingesetzt, die damit ihren zehnten Start absolvierte. Diese Erststufe hat, neben einer Reihe wissenschaftlicher Missionen, auch schon zwei bemannte Einsätze (Axiom 2 und 3) absolviert. Die Nutzlast war so leicht, dass ein Rückflug der Stufe nach Cape Canaveral möglich war. Dort landete sie siebeneinhalb Minuten nach dem Liftoff in der Landing Zone 1.

Zusätzlich zur Fracht wurden noch fünf CubeSats mitgeführt, die erst zu einem späteren Zeitpunkt von der ISS aus im Weltraum abgesetzt werden. Es handelt sich dabei um…

• CySat-1 von der Iowa State University. Ein Technologiedemonstrator
• DORA von der Arizona State University. Ebenfalls ein Technologiedemonstrator.
• EMMA, vom Cosmo Girl Amateur Radio Club. Ein Amateurfunk-Satellit aus Japan.
• SaganSat-0, von der Saga Prefektur. Für Ausbildungszwecke aus Japan.
• Vom Chiba Institute for Technologie. Für Ausbildungszwecke aus Japan.

Die Startstatistik des Jahres 2024 sieht nach diesem Einsatz wie folgt aus:

1. USA: 80, davon SpaceX: 76 (1 Fehlschlag)
2. China: 34 (1 Fehlschlag, 1 Teilerfolg)
3. Neuseeland: 9
4. Russland: 8
5. Japan: 4 (davon 1 Fehlschlag)
6. Indien: 2
7. Iran: 2
8. Nordkorea: 1 (1 Fehlschlag)
9. Europa: 1 (Teilerfolg)

Bild: Missionsemblem. Quelle: SpaceX