Russland startet militärischen Aufklärungssatelliten
Am 9. September brachte eine russische Trägerrakete des Typs Sojus 2.1v den Aufklärungssatelliten Razbeg Nr. 1 in eine polare, sonnensynchrone Erdumlaufbahn. Die Mission begann am nordrussischen Weltraumbahnhof Plessezk. Der Start sollte eigentlich schon Mitte Juli stattfinden, aber dann kam es zu einer Reihe von Verzögerungen unbekannter Ursache, in deren Folge die Rakete wieder vom Startplatz in die Montagehalle zurückgebracht werden musste.
China brachte am 9. September den Kommunikationssatelliten ChinaSat 9B in den Orbit. Startort war der zentralchinesische Weltraumbahnhof in Xichang. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 3B/G2 verwendet. ChinaSat 9B ist der Ersatzsatellit für ChinaSat 9A, der 2017 von einer Trägerrakete gleichen Typs auf eine zu niedrige Umlaufbahn befördert worden war. In der Folge hatte das Raumfahrzeug zwar seine vorgesehene Umlaufbahn noch mit Hilfe der Bordtriebwerke erreicht, dabei aber so viel Treibstoff verbraucht, dass seine nutzbare Lebensdauer nur dreieinhalb der geplanten 15 Jahre betrug.
Am 7. September brachte eine Trägerrakete des Typs Langer Marsch 4C den zweiten Erdbeobachtungssatelliten der Gaofen 5-Serie in einen polaren sonnensynchronen Erdorbit. Die Gaofen-Satelliten sind Bestandteil des chinesischen CHEOS-Programms, das in etwa mit dem europäischen Kopernikus-Programm vergleichbar ist. Die erste Gaofen 5-Einheit war im Mai 2018 in den Orbit transportiert worden.
Der Erstflug der Alpha-Trägerrakete von Firefly Aerospace ist am 3. September gescheitert. Die Rakete wurde zweieinhalb Minuten nach dem Verlassen der Startrampe, noch während des Erststufenfluges, vom Range Safety Officier gesprengt. Zunächst schien alles gut zu gehen, obwohl kundigen Beobachtern von Anfang an der Aufstieg sehr langsam erschien. An der unsteten Ausrichtung des Flammenstrahls war auch erkennbar, dass die Rakete ungewöhnlich viele Steuerungsinputs vornahm.
Nach einer Flugpause von fast genau zwei Monaten war am 29. August wieder eine Falcon 9 zu einem Raumtransport im Einsatz. Von Cape Canaveral aus wurde dabei ein Cargo Dragon auf eine Transferbahn zur Internationalen Raumstation transportiert. Die Mission trug die Bezeichnung CRS-23, was für den 23. Einsatz eines SpaceX-Transportfahrzeuges zur Versorgung der ISS steht. Der Einsatz begann an der historischen Startanlage 39A des Kennedy Space Center.
Das war sicher einer der aufsehenerregendsten Fehlstarts in der Geschichte der Raumfahrt. Nicht etwa, weil der Flug in einer spektakulären Explosion endete, sondern weil die Rakete Manöver flog die man kaum jemals zuvor in der Geschichte der Raumfahrt gesehen hat. Protagonist des Spektakels war Astras „Rocket 3.3“. Es war der dritte Versuchsflug eines Kleinträgers dieses Unternehmens.
Nur viereinhalb Stunden nach dem vorausgegangenen Orbitalstart war China erneut in Sachen Raumfahrt aktiv. Dieses Mal begann die Mission am zentralchinesischen Weltraumbahnhof Xichang aus. Als Träger wurde für diese Mission eine Langer Marsch 3B/G2 eingesetzt. Die Nutzlast der Rakete bestand aus der siebten Einheit der geheimen Tongxin Jishu Shiyan Weixing (TJSW-7) Serie, von denen man annimmt, dass es sich um geostationäre Frühwarnsatelliten und elektronische Aufklärer handelt.
China brachte am 24. August mit einer Trägerrakete des Typs Langer Marsch 2C zwei experimentelle Kommunikationssatelliten für eine zukünftige chinesische Internet-Konstellation ähnlich den westlichen Systemen Starlink, OneWeb und Kuiper in den Orbit. Die beiden Testeinheiten werden als RSW 01 und 02 bezeichnet. Zusätzlich befand sich noch ein nicht identifizierter dritter Satellit an Bord, bei dem es möglicherweise ebenfalls um eine Kommunikationsnutzlast handelt. Startort der Mission war das nordchinesische Raumfahrtzentrum Jiuquan.
Im Auftrag der Arianespace starteten Starsem und Roskosmos am 22. August erneut 34 Satelliten der OneWeb-Internet-Konstellation. Wie immer wurde auch dieses Mal als Träger eine Sojus 2.1b „Fregat“ eingesetzt. Startort war das Kosmodrom im kasachischen Baikonur. Es war der achte operationelle Einsatz und der neunte Flug im Rahmen des OneWeb-Programms überhaupt. Der Start sollte schon am 19. August erfolgen, musste aber in letzter Minute wegen eines Problems an einer Bodenanlage abgesagt werden.