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Die chinesische Raumfahrtagentur brachte am 22. Juni zwei astronomische Forschungssatelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn. Bei den beiden Einheiten handelt es sich um den Gammastrahlen-Forschungssatelliten SVOM (für: Space Variable Objects Monitor), der gemeinsam von der CNSA (Chinese National Space Agency) und der CNES (Centre Nationales D’études Spatiale) entwickelt und gebaut wurde, und um CATCH-1, einen Röntgenstrahlen-Forschungssatelliten der CNSA. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 2C eingesetzt.

Die Mission begann um 9:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 3 des zentralchinesischen Weltraumbahnhofs Xichang. Etwa eine Stunde nach dem Verlassen der Startanlage wurden die beiden Satelliten auf einer annähernd kreisförmigen Umlaufbahn in einer Höhe von 625 Kilometern bei einer Bahnneigung zum Äquator von 30 Grad freigesetzt.

Der beim Start 930 Kilogramm schwere SVOM ist mit vier Instrumenten für die Erkundung von Gamma- und Röntgenstrahlungsobjekten im Weltraum ausgerüstet. Der etwa 40 Kilogramm schwere CATCH-1 ist die erste Einheit einer Konstellation von 126 Mikrosatelliten, deren Thema die Erkundung kosmischer Röntgenstrahlungsobjekte ist. Das Akronym steht für Chasing All Transients Constellation Hunters.

Besonders spektakulär war dieses Mal der Einschlag der Erststufe in unmittelbarer Nähe eines Dorfes. Ereignisse dieser Art kommen bei Starts von Xichang aus immer wieder vor, da hier die „Drop Zones“ für Erststufen der Langer Marsch 2C und 2D und der Booster von Raketen des Typs Langer Marsch 3B in dicht besiedelten Regionen liegen. Die Behörden bieten zwar die kurzzeitige Evakuierung der Bevölkerung bei solchen Starts an. Dieses Angebot wird aber in den letzten Jahren zunehmend weniger genutzt. Schäden durch die Abstürze der Booster werden vom chinesischen Staat großzügig kompensiert. Hier ein Film der abstürzenden Stufe https://twitter.com/i/status/1804638579307794441

Nach dieser Mission sieht die Startstatistik des Jahres 2024 wie folgt aus:

  1. USA: 64 (davon SpaceX: 61)
  2. China: 29 (davon 1 Teilversager)
  3. Russland: 8
  4. Neuseeland: 8
  5. Japan: 3 (davon 1 Fehlschlag)
  6. Indien: 2
  7. Iran: 2
  8. Nordkorea: 1 (davon 1 Fehlschlag)

Bild: Startposter. Quelle: CNSA/CNES