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In den besseren Tagen für die europäische Raumfahrt wäre dieser Satellit eine typische Ariane 5-Nutzlast gewesen. Nachdem Europas Starttätigkeit aber seit langem weitgehend lahm liegt, ist es jetzt ein Geschäft für SpaceX. Das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk brachte jedenfalls am 20. Juni den Satelliten Astra 1P des luxemburgischen Kommunikationsdienstleisters SES S.A. auf eine supersynchrone Transferbahn. Startort war die Cape Canaveral Space Force Station in Florida.

Die Mission begann um 23:35 Uhr an der Startanlage 40 des Weltraumbahnhofs. Der Flug führte die zweite Stufe der Rakete mit der Nutzlast an Bord auf eine fast genau östliche Bahn und endete nach zwei Brennmanövern dieser Antriebseinheit auf einem Orbit mit einer Inklination von 27,9 Grad, einem Perigäum von 334 Kilometern und einem Apogäum von 53.560 Kilometern.

Für den Einsatz wurde der Booster 1080 verwendet, der damit seinen neunten Flug erlebte. Diese Erststufe hat auch bereits zwei bemannte Missionen absolviert, beide für Axiom Space. Sie wurde 648 Kilometer östlich der Startstelle vom Bergungsschiff Just Read The Instructions aufgenommen. Es war die 250. erfolgreiche Landung eines SpaceX-Boosters auf einem Bergungsschiff. 246 davon verliefen in ununterbrochener Reihenfolge erfolgreich.

Gebaut wurde das Raumfahrzeug, das auch die Bezeichnung SES-24 trägt, von Thales Alenia in Cannes. Er basiert auf der Spacebus-Neo-200-Plattform und weist ein Startgewicht von etwa 5.000 Kilogramm auf. Astra 1P/SES-24 ist ein Breitband-Kommunikationssatellit mit 80 Transpondern. Seine Solargeneratoren haben eine Spannweite von 45 Metern auf und erzeugen eine elektrische Leistung von 20 Kilowatt. Damit ist der Satellit in der Lage, 500 HDTV-Kanäle zu unterstützen. Er wird nach seiner Indienststellung in einigen Monaten auf 19,2 Grad östlicher Länge über dem Äquator stationiert werden und seine Dienste für West- und Zentraleuropa zur Verfügung stellen, vor allem für Deutschland, Frankreich und Spanien. An dieser Position stehen mit Astra 1M und 1N und Astra 1P und 1Q derzeit bereits vier aktive SES-Einheiten.

Nach dieser Mission sieht die Startstatistik des Jahres 2024 wie folgt aus:

  1. USA: 64 (davon SpaceX: 61)
  2. China: 28 (davon 1 Teilversager)
  3. Russland: 8
  4. Neuseeland: 8
  5. Japan: 3 (davon 1 Fehlschlag)
  6. Indien: 2
  7. Iran: 2
  8. Nordkorea: 1 (davon 1 Fehlschlag)

Bild: Start zur Astra 1P-Mission. Quelle: SpaceX