China startet erneut drei Aufklärungssatelliten
Beim dritten Start innerhalb von 72 Stunden brachte China am 6. November drei militärische Aufklärungssatelliten in den Orbit. Die als Yaogan 35A, 35B und 35C bezeichneten Einheiten nahmen vom zentralchinesischen Raumflugzentrum Xichang ihren Weg ins All. Damit hat China innerhalb von nur drei Tagen fünf Spionagesatelliten ins All geschickt. Als Träger wurde eine zweistufige Rakete des Typs Langer Marsch 2D eingesetzt. Es war der 43. chinesische Orbitalstart in diesem Jahr. Zum Vergleich: Europa hat bislang in diesem Jahr vier Orbitalträger gestartet.


Am 28. Oktober brachte Roskosmos das dritte Progress-Raumschiff des Jahres 2021 auf eine niedrige Erdumlaufbahn. Startort war das Raumfahrtzentrum Baikonur. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Sojus 2.1a verwendet. Russland hat in diesem Jahr bereits fünf Missionen zur ISS durchgeführt: Zwei bemannte Missionen, zwei Progress-Flüge und den Start des Nauka-Moduls. Die Trägerrakete erhielt zu Ehren der 800-Jahrfeier der Stadt Nowgorod eine Sonderbemalung an der Basis der ersten Stufe.
China brachte am 27. Oktober einen neuen Erderkundungssatelliten der Jilin-1 Reihe in den Orbit. Das Raumfahrzeug mit der Bezeichnung Jilin-1 Gaofen 02F startete vom nordchinesischen Weltraumbahnhof Jiuquan aus an der Spitze einer vierstufigen Trägerrakete des Typs Kuaizhou 1A (oder kurz: KZ 1A). Es war der 12. Flug eines Trägers dieses Typs und der 40. bekanntgewordene chinesische Orbitalstart dieses Jahres. Diese Zahl bedeutete gleichzeitig einen neuen Rekord in den Startaktivitäten Chinas innerhalb eines Jahres.
Die japanische Raumfahrtagentur JAXA brachte am 26. Oktober den Navigationssatelliten QZS-1R in eine geostationäre Transferbahn. Die Mission begann am Weltraumbahnhof Tanegashima. Als Träger wurde eine Rakete des Typs H2A-202 eingesetzt. Der Satellit wird das bestehende Netz des „Quasi Zenith Satellite Systems“ (kurz: QZSS) verstärken. Sobald die Einheit offiziell in Dienst gestellt ist, wird sie den Namen Michibiki-1R erhalten. Das „R“ steht dabei für „Replacement“, also „Ersatz.
Eine Trägerrakete des Typs Ariane 5 brachte am 24. Oktober zwei Kommunikationssatelliten in einen geostationären Transferorbit. Der Einsatz war erst der vierte europäische Orbitalstart des laufenden Jahres. Insgesamt war es der 111. Flug einer Ariane 5 seit dem Erstflug im Jahre 1996. In der Zählsystematik der Arianespace handelte es sich dabei um die Mission VA 255 (für: Vol Ariane 255). Allerdings setzte diese Zählung bereits mit dem Erstflug der Ariane 1 im Dezember 1979 ein. Die Mission war auch der letzte Flug vor dem mit erheblicher Anspannung erwartete Start des James Webb Space Teleskopes, das einen Wert von zehn Milliarden Dollar repräsentiert.
Ohne irgendeine vorherige Ankündigung brachte China am 24. Oktober den Technologiesatelliten Shijian 21 in eine geostationäre Transferbahn. Als Träger wurde eine Langer Marsch 3B/E verwendet. Startort war der zentralchinesische Weltraumbahnhof in Xichang. Es war der 100. Start in diesem Jahr, der entweder in den Erdorbit führte oder aber auf heliozentrische Umlaufbahn. Es war auch der 39. chinesische Orbitalstart in diesem Jahr. Damit stellte China bereits im Oktober den bisherigen Rekord an durchgeführten Missionen aus dem letzten Jahr ein.
Erstflüge vollständig neuentwickelter orbitaler Trägerraketen missglücken in der Raumfahrt mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 50 Prozent. Südkoreas PSLV-II, die auch als „Nuri“ bezeichnet wird, wäre am 21. Oktober beinahe mit Erfolg gesegnet gewesen. Aber eben nur beinahe, denn am Ende fehlten etwa 45 Sekunden Brennzeit der dritten Stufe, um den Erfolg komplett zu machen. Dennoch scheint der über alle drei Stufen neuentwickelte Träger auf einem guten Weg zu sein, und Südkorea kann dem für den kommenden Mai anberaumten zweiten Testflug mit Optimismus entgegensehen.