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Die Erfolgsausbeute von Nordkoreas neuer Trägerrakete, der Chollima 1, ist nicht gerade berauschend. Am 27. Mai scheiterte sie bei ihrem vierten Start zum dritten Mal. An Bord befand sich ein militärischer Erdbeobachtungssatellit in der Größe eines CubeSats mit der Bezeichnung Manligyeong 1-1. Startort war die Raketenbasis Sohae an der Westküste des Landes.

Die Mission begann um 15:44 Uhr mitteleuropäischer Zeit, und endete weniger als zwei Minuten später in einer Explosion. Aus dem Startazimuth war erkennbar, dass die Rakete einen sonnensynchronen polaren Orbit ansteuern wollte.

Es gibt auch – aufgrund widersprüchlicher offizieller Meldungen aus Nordkorea – die Vermutung, dass es sich möglicherweise um eine Neukonstruktion gehandelt haben könnte, denn es wird von einem Treibstoffgemisch der ersten Stufe von flüssigem Sauerstoff und Petroleum (gemeint ist wahrscheinlich Kerosin) gesprochen. Die Chollima 1 setzt in der ersten Stufe aber die Treibstoffkombination UDMH/N2O4 ein.

Es gibt keinerlei nordkoreanische Bilder von den Startvorbereitungen oder vom Start selbst. Die Explosion ereignete sich aber unweit der chinesisch/nordkoreanischen Grenze und konnte von China aus gefilmt werden. Auch Japan beobachtete den Start und die Explosion der Rakete und verbreitete die Informationen darüber.

Nach dieser Mission sieht die Startstatistik des Jahres 2024 wie folgt aus:

  1. USA: 56 (davon SpaceX: 54)
  2. China: 24 (davon 1 Teilversager)
  3. Russland: 7
  4. Neuseeland: 5
  5. Japan: 3 (davon 1 Fehlschlag)
  6. Indien: 2
  7. Iran: 2
  8. Nordkorea 1 (davon 1 Fehlschlag)

Bild: Dieses Bild von der Explosion der nordkoreanischen Rakete veröffentlichte der japanische Sender Nippon Hōsō Kyōkai (NKH). Quelle: NHK