Die chinesische Raumfahrtagentur transportierte am 17. Mai mit Beidou 3-G4 einen weiteren Satelliten für das Beidou-Satellitennavigationssystem auf eine geostationäre Transferbahn. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 3B/G2 eingesetzt. Die Mission nahm, wie bei allen Beidou-Starts, am zentralchinesischen Weltraumbahnhof Xichang ihren Anfang.
Der Start erfolgte um 4:49 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Anlage 2 des Raumfahrtzentrums. Etwa 25 Minuten nach dem Liftoff lieferte die dritte Stufe der Trägerrakete den Satelliten auf einer Transferbahn mit einem Perigäum von 198 Kilometern, einem Apogäum von 35.825 Kilometern und einer Bahnneigung von 28,42 Grad ab. Von dort aus wird sich der Satellit mit seinen Bordtriebwerken auf seine geostationäre Arbeitsposition begeben.
Beidou 3-G4 ist ein Reservesatellit für die insgesamt drei geostationären Satelliten des Beidou-3-Systems. Dazu kommen noch drei weitere geostationäre Satelliten mit inklinierten geosynchronen Bahnen und derzeit 27 funktionsfähige Satelliten der dritten Generation auf mittelhohen Bahnen. Zusätzlich sind aber auch noch fast alle der 20 Satelliten aus der zweiten Generation des Systems in Betrieb.
Insgesamt wurden seit dem Jahr 2000 60 Beidou-Satelliten gestartet, wenn mal alle drei Generationen dieser Navigationssatellitenreihe in dieser Zählung berücksichtigt.
Die geostationären Satelliten der dritten Generation wiegen beim Start etwa 4.600 Kilogramm. Nachdem das Beidou-Netz vollständig bestückt sind, und auch alle Satelliten der dritten Generation im geostationären Orbit perfekt funktionieren, kann man davon ausgehen, dass es sich bei der aktuellen Einheit um ein „In-orbit-spare“ handelt, das augenblicklich einspringen kann, sollte bei einer der regulären Einheiten ein Defekt auftreten.
Bild: Startlogo zur Beidou 3-G4-Mission. Quelle: CNSA