Nach einer Pause von fast zwei Jahren kehrte am 5. Dezember Europas Vega-C - Trägerrakete endlich wieder in den aktiven Dienst zurück, und markierte damit die erst dritte europäische Orbitalmission des laufenden Jahres. Als Nutzlast befand sich der Erdbeobachtungssatellit Sentinel-1C der Europäischen Union an Bord. Startort war das europäische Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch Guyana. Es war die insgesamt fünfte Orbitalmission, die innerhalb eines Zeitraums von weniger als 20 Stunden erfolgte.
Es war auch die insgesamt 25. Mission einer Rakete der Vega-Typenreihe seit dem Erstflug der Basisversion am 13. Februar 2012. Die Rakete ist über beide Versionen (Vega und Vega C) bislang mit drei Fehlschlägen und zwei Teilerfolgen nur sehr mäßig erfolgreich. Von der Vega-C sind bislang drei Einheiten gestartet. Vor der aktuellen Mission war dies der Flug VV22, bei dem die Erdbeobachtungssatelliten Pléiades 5 und 6 verloren gingen.
Die Mission begann um 22:20 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage ELV des Weltraumbahnhofs. Die flüssigkeitsbetriebene vierte Stufe des Trägers mit der Bezeichnung Avum setzte den Satelliten gut 100 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe auf einem Orbit in einer Höhe von 700 Kilometern ab.
Der beim Start 2286 Kilogramm schwere Sentinel-1C wurde von Thales Alenia in Italien gebaut. Er ist, wie seine beiden Vorgänger Sentinel-1A und 1B, die 2014 und 2016 gestartet wurden, ein Radarbeobachter. Er ist mit einer zwölf Meter langen Radarantenne ausgerüstet und verfügt über zwei jeweils zehn Meter spannende Solargeneratoren.
Nach dieser Mission sieht die Start-Statistik des Jahres 2024 wie folgt aus:
- USA: 129 davon SpaceX 124 (1 Fehlschlag)
- China: 62 (1 Fehlschlag, 1 Teilerfolg)
- Russland: 16
- Neuseeland: 13
- Japan: 6 (1 Fehlschlag)
- Indien: 4
- Iran: 3
- Europa: 3 (1 Teilerfolg)
- Nordkorea: 1 (Fehlschlag)
Bild: Grafische Darstellung von Sentinel-1C. Quelle: ESA