Weiterhin mangelt es der europäischen Raumfahrtbehörde an Startmöglichkeiten und Raketen in den passenden Nutzlastklassen für ihre Satelliten. Aus diesem Grund startete die indische Raumfahrtagentur die beiden PROBA-Sonnenforschungssatelliten für die ESA. Die Mission begann am Satish Dhawan Raumfahrtzentrum auf der ostindischen Insel Shriharikota. Als Träger wurde eine Rakete des Typs PSLV-XL verwendet, die stärkste Variante der PSLV-Serie.
Die Mission begann um 11:34 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Die vierstufige Rakete brachte die beiden Raumfahrzeuge auf einen Orbit mit einem Perigäum von 600 Kilometern, einem Apogäum von 60.530 Kilometern, einer Inklination von 59 Grad und einer Umlaufperiode um die Erde von 19 Stunden und 42 Minuten.
Die beiden Satelliten bilden eine Funktionseinheit. Beim Start waren sie miteinander verbunden, und trennten sich erst nach dem sicheren Erreichen des Orbits. Die Aufgabe der einen Einheit, des beim Start 200 Kilogramm schweren so genannten Occulters, besteht darin, für den zweiten, 340 Kilogramm schweren Satelliten eine künstliche Sonnenfinsternis herbeizuführen, damit dieser, der so genannte Koronograph, eine Vermessung der Sonnenkorona durchführen kann. Die beiden kleinen Raumfahrzeuge fliegen dafür in einem exakt eingehaltenen Abstand von 150 Metern zueinander.
Die PROBA-Missionsreihe (das Akronym steht für PRoject for On-Board Autonomy), dient zur Validierung neuer Raumfahrzeugtechnologien und -konzepte, wobei gleichzeitig wissenschaftliche Instrumente eingesetzt werden.
Nach dieser Mission sieht die Start-Statistik des Jahres 2024 wie folgt aus:
- USA: 128 davon SpaceX 123 (1 Fehlschlag)
- China: 62 (1 Fehlschlag, 1 Teilerfolg)
- Russland: 16
- Neuseeland: 13
- Japan: 6 (1 Fehlschlag)
- Indien: 4
- Iran: 3
- Europa: 2 (1 Teilerfolg)
- Nordkorea: 1 (Fehlschlag)
Bild: ISRO