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So früh in einem Jahr wurde noch nie ein Orbitalstart durchgeführt. Dieser neue Raumfahrtrekord geht an die indische Raumfahrtagentur ISRO, die am Neujahrstag um 4:40 Uhr mitteleuropäischer Zeit den Röntgenstrahlen-Forschungssatelliten XPoSat in eine niedrige Erdumlaufbahn transportierte. Startort war das Satish Dhawan Raumfahrtzentrum auf der ostindischen Insel Shriharikota. Als Träger wurde eine Rakete des Typs PSLV-DL eingesetzt, eine der leichteren Varianten der PSLV-Rakete. Außerdem an Bord befand sich POEM-3, ein Instrumententräger, der fest mit der vierten Stufe der Rakete verbunden blieb. Es war der 60. Flug einer PSLV seit 1993.

Nach dem Liftoff an der Startrampe 1 wurde zunächst XPoSat auf einer Umlaufbahn in einer Orbithöhe von 650 Kilometer bei einer Inklination von nur sechs Grad zum Äquator abgesetzt. Danach verringerte die vierte Stufe mit der POEM-Plattform die Orbithöhe auf 350 Kilometer und erhöhte gleichzeitig die Inklination auf 9,6 Grad. Das Akronym XPoSat steht für X-ray Polarimeter Satellite.

XPoSat hat eine Startmasse von Kilogramm. Der Satellit wird mit zwei Instrumenten, nämlich POLIX (Polarimeter Instrument in X-rays) und XSPECT (X-ray Spectroscopy and Timing) Röntgenquellen am Himmel genau unter die Lupe nehmen. In seiner Funktion und Arbeitsweise entspricht er der IXPE-Mission der NASA (dem Imaging X-Ray Polarimeter Explorer), die im Dezember 2021 gestartet wurde.

Für die Unterstützung der zehn POEM-3-Nutzlasten ist die vierte Stufe der PSLV mit einem entfaltbaren Solargenerator ausgestattet.

Indien hat im Jahr 2023 insgesamt sieben Orbit- oder Raumsondenmissionen durchgeführt. Diese Zahl soll 2024 übertroffen werden. Zum Vergleich: Ganz Europa führte 2023 lediglich drei Missionen durch.

Bild: Start der PSLV-DL mit XPoSAT und POEM-3