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Der US-Geheimdienst (NRO) brachte am 16. April zwei Satelliten mit einer Feststoff-Trägerrakete des Typs Minotaur IV in den Orbit, eine Rakete die sich nicht gerade durch eine hohe Startfrequenz auszeichnet. Ein Träger dieses Typs wurde zuletzt vor fünf Jahren von Wallops Island aus gestartet. Insgesamt wurden von der Orbitalversion dieses Trägers (es gibt auch zwei suborbitale Varianten) seit dem Jahr 2010 inklusive der aktuellen Mission nur fünf Einheiten gestartet. Der aktuelle Einsatz erfolgte von der Vandenberg Space Force Base aus, von wo dieser Trägertyp zuletzt im Jahr 2011 in den Orbit flog.

Die Minotaur-Raketenfamilie wird von Northrop Grumman produziert. Besser sollte man aber sagen: Sie wird zusammengestellt. Es handelt sich dabei nämlich um einen bunten Baukasten militärischer Feststoff-Treibsätze aus den unterschiedlichsten Programmen, ab und zu gewürzt mit der einen oder anderen zivilen Komponente, die je nach Missionsanforderung zu einer neuen Rakete kombiniert werden. In der Mehrheit bestehen diese Treibsätze aber aus einzelnen Stufen verschiedener Minuteman- und Peacekeeper-Bauserien.

Die Minotaur IV besteht in den ersten drei Stufen aus Elementen der schon vor Jahrzehnten außer Dienst gestellten Peacekeeper-Interkontinentalrakete und zusätzlich einer Orion 38-Viertstufe, die zuletzt auf der flugzeuggestützten Pegasus XL-Rakete zum Einsatz kam.

Die Mission begann um 21:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Anlage 8 der kalifornischen Weltraumbahnhofs, die nach 14 Jahren zum ersten Mal wieder benutzt wurde. Der Start verlief erfolgreich. Bahnparameter sind nicht bekannt, doch nehmen Beobachter an, dass ein annähernd kreisförmiger Orbit in einer Höhe von etwa 570 Kilometern bei einer Bahnneigung von 63 Grad erzielt worden sein dürfte. Über die Aufgabenstellung der beiden Raumfahrzeuge gibt es keine Informationen, doch dürfte es sich um Aufklärungssatelliten handeln.

Nach dieser Mission sieht die Startübersicht des Jahres 2025 wie folgt aus:

  1. USA: 45, davon SpaceX: 43
  2. China: 20, davon 1 Fehlschlag
  3. Neuseeland: 5
  4. Russland: 5
  5. Indien: 1
  6. Japan: 1
  7. Europa: 1
  8. Deutschland: 1, davon 1 Fehlschlag

Die Statistik der eingesetzten Startplätze stellt sich folgendermaßen dar:

  1. Cape Canaveral/Kennedy Space Center: 31 (22/9)
  2. Vandenberg Space Force Base: 14
  3. Jiuquan: 8
  4. Xichang: 6
  5. Mahia: 5
  6. Plessezk: 3
  7. Wenchang: 3 (staatlich 2/kommerziell: 1)
  8. Taiyuan: 2
  9. Baikonur: 2
  10. Barke Dongfang Hangtiangang: 1
  11. Satish Dhawan: 1
  12. Tanegashima: 1
  13. Guyana Space Centre: 1
  14. Andøya: 1

Bild: Missionslogo. Quelle: NRO