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Rocket Lab brachte am 5. November einen Satelliten für einen unbekannten Kunden in eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn. Der Start erfolgte vom werkseigenen Orbital-Startplatz auf der Halbinsel Mahia auf der neuseeländischen Nordinsel. Trotzdem der Kunde nicht genannt werden will, gibt es doch inzwischen qualifizierte Vermutungen dazu. Es dürfte sich dabei um Protosat-1 des in Ruanda (!) registrierten Unternehmens E-Space handeln. Wie üblich bei Rocket Lab bekam der Einsatz einen Slogan, der dieses Mal „Changes in Latitudes, Changes in Altitudes“ lautete.

Die Mission begann um 11:54 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 1B des Raumfahrtzentrums. Die Bahndaten wurden zunächst geheim gehalten. Aufgrund späterer Angaben von NORAD wurde aber eine Inklination von 98 Grad und einer Orbitalhöhe von etwa 650 Kilometern bekannt. Dies wiederum würde angesichts der Nutzlastkapazität der Rakete auf einen relativ kleinen Satelliten von maximal etwa 100 Kilogramm Gewicht hindeuten, der aber mit einer großen Antenne ausgestattet ist, weil Rocket Lab bei dieser Mission eine verlängerte Nutzlastverkleidung verwendete.

Bei der aktuellen Mission soll es sich um den ersten von insgesamt vier Starts für den „zurückhaltenden“ Kunden handeln. Die Abwicklung vom ersten Kontakt mit dem Kunden bis zum Start soll nur etwa zehn Wochen gedauert haben. Das ist möglicherweise die kürzeste Abwicklung eines kommerziellen Orbitalstarts in der Geschichte der Raumfahrt. E-Space gehört dem bekannten Raumfahrt-Entrepreneur Greg Wyler, der schon in der Gründungsphase von One Web mit involviert war, dort aber 2020 ausschied.

Nach diesem Start sieht die Missionsstatistik des Jahres 2024 wie folgt aus:

  1. USA: 111, davon SpaceX 106 (1 Fehlschlag)
  2. China: 52 (1 Fehlschlag, 1 Teilerfolg)
  3. Russland: 13
  4. Neuseeland: 12
  5. Japan: 6 (1 Fehlschlag)
  6. Indien: 3
  7. Iran: 3
  8. Europa: 2 (1 Teilerfolg)
  9. Nordkorea: 1 (Fehlschlag)

Bild: Startlogo der Mission. Quelle: Rocket Lab