China brachte am 22. Oktober drei Bodenradar-Kalibrierungsziele auf eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn. Die drei Einheiten tragen die Bezeichnungen Tianping-3 A01, B01 und B02. Startort war das Raumfahrtzentrum Taiyuan in Nordchina. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 6 eingesetzt. Der Start war die 13. Mission einer Langer Marsch 6 bei bislang 19 Flügen der gesamten LM 6-Reihe wenn man auch die Langer Marsch 6A und 6C dazu zählt. Es war auch die 50. chinesische Orbitalmission des laufenden Jahres.
Der Einsatz begann um 2:10 Uhr an der Startanlage 16 des Weltraumbahnhofs. Die drei Einheiten wurden von der dritten Stufe des Trägers auf eine Bahn mit einem Perigäum von 558 Kilometern, einem Apogäum von 569 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 97,64 Grad verbracht.
Ein gewisser Zweifel an der Beschreibung des Einsatzzwecks der Satelliten darf angebracht sein. Wären sie ausschließlich Kalibrierungsobjekte für Bodenradar, dann wäre die Trägerrakete, die in der Lage ist, mehr als 1.000 Kilogramm Nutzlast auf einen polaren Orbit zu bringen, erheblich überdimensioniert gewesen, denn bei Objekten dieser Art handelt es sich in der Regel um kleine CubeSats von wenigen Kilogramm Gewicht. Man kann also davon ausgehen, dass die drei Einheiten zumindest zusätzlich anderen messtechnischen Zwecken dienen.
Nach diesem Start sieht die Missionsstatistik des Jahres 2024 wie folgt aus:
- USA: 105, davon SpaceX 100 (1 Fehlschlag)
- China: 50 (1 Fehlschlag, 1 Teilerfolg)
- Russland: 11
- Neuseeland: 11
- Japan: 5 (1 Fehlschlag)
- Indien: 3
- Iran: 3
- Europa: 2 (1 Teilerfolg)
- Nordkorea: 1 (Fehlschlag)