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Am 7. Oktober transportierte eine Trägerrakete des Typs Falcon 9 die europäische Raumsonde Hera auf einen heliozentrischen Orbit, auf dem die Sonde in gut zwei Jahren den Asteroiden Didymos und seinen kleinen Mond Dimorphos erreichen soll. Die beiden kleinen Himmelskörper wurden bereits im vergangenen Jahr von der US-Sonde DART besucht, die damals einen gesteuerten Einschlag auf Dimorphos durchführte. Es war der 95. Start einer Falcon 9 im laufenden Jahr.

Die Mission begann um 16:52 Uhr an der Startanlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station, unmittelbar vor dem heraufziehenden Hurrikan Milton. Mit einem ersten Brennmanöver der zweiten Stufe wurde ein Parkorbit erzielt. 52 Minuten und 22 Sekunden nach dem Liftoff zündete die zweite Stufe erneut für 98 Sekunden. Dies entsprach einem zusätzlichen Geschwindigkeitsimpuls von 4,5 Kilometer pro Sekunde. Noch einmal 22 Minuten später wurde die Raumsonde freigegeben, womit der Startauftrag für SpaceX erfüllt war. Sofort nach dem Abschluss der Startmission begannen bei SpaceX und überall sonst am Cape die Maßnahmen zur Sicherung der Anlagen gegen den heranziehenden Wirbelsturm.

An Bord der beim Start 1.082 Kilogramm schweren Raumsonde befanden sich auch zwei Sub-Sonden im CubeSat-Format mit den Bezeichnungen Juventas und Milan. Hera wird im März kommenden Jahres einen nahen Vorbeiflug am Mars für ein Gravitationsunterstützungsmanöver durchführen, um den Kurs in Richtung Didymos und Dimorphos auszurichten. Aufgabe der Sonde wird es sein, die Auswirkungen des Einschlags der Sonde DART auf Dimorphos genau unter die Lupe zu nehmen.

Für diesen Einsatz wurde der Booster 1063 verwendet, der damit seinen 23. und letzten Start erlebte. Die energetischen Anforderungen an die zu erzielende Flugbahn waren so hoch, dass er im „Verbrauchsmodus“ geflogen werden musste. Die Geschwindigkeit relativ zum Startort lag bei der Trennung von Hera von der zweiten Stufe bei mehr als 43.000 Kilometer pro Stunde. Das ist für die Falcon 9 ein Rekord.

Hera gehört zu den vielen Nutzlasten, die eigentlich mit der Ariane 6 hätten gestartet werden sollen. Da diese Rakete aber nach wie vor nicht zur Verfügung steht, musste die ESA auf die Falcon 9 „umbuchen“.

Nach dieser Mission sieht die weltweite Startstatistik des Jahres 2024 wie folgt aus:

  1. USA: 100, davon SpaceX 99 (1 Fehlschlag)
  2. China: 45 (1 Fehlschlag, 1 Teilerfolg)
  3. Russland: 11
  4. Neuseeland: 11
  5. Japan: 5 (1 Fehlschlag)
  6. Indien: 3
  7. Iran: 3
  8. Europa: 2 (1 Teilerfolg)
  9. Nordkorea: 1 (Fehlschlag)

Bild: Startlogo der Hera-Mission. Quelle: SpaceX