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Bei der inzwischen elften so genannten „Transporter-Mission“ brachte SpaceX am 17. August 116 Kleinsatelliten auf einen polaren sonnensynchronen Orbit. Die Missionen dieses Typs stellen eine Art Sammeltransport ins All dar. Sie sind darauf ausgerichtet, einer möglichst großen Anzahl von Firmen und Institutionen, die keine besonderen Ansprüche auf eine spezielle Umlaufbahn haben, einen preiswerten Transport in den Orbit zu ermöglichen. Neben den Transporter-Missionen, die in eine polare Umlaufbahn fliegen, gibt es bei SpaceX noch die so genanten Bandwaggon-Missionen, die Sammeltransporte in mittlere Inklinationen anbieten.

Die aktuelle Mission begann um 20:56 Uhr an der Startanlage 4E der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien. Die Nutzlasten wurden in zwei Gruppen auf unterschiedlichen Umlaufbahnen abgesetzt. Die eine mit einem Perigäum von 506 Kilometern und eine Apogäum von 518 Kilometern, die andere in 590 x 595 Kilometern. Beide Bahnen wiesen eine Inklination von 97,45 Grad zum Äquator auf. Der gesamte komplexe Absetzvorgang dauerte bis zwei Stunden und 36 Minuten nach dem Liftoff. Insgesamt erfolgten 99 Absetzvorgänge, bei denen 108 Raumfahrzeuge freigesetzt wurden. Einige dieser Vehikel waren Orbitale Transferfahrzeuge, die nach dem Absetzen ihrerseits CubeSats freigaben.

Es war der 80. Falcon 9-Start des laufenden Jahres. Für diesen Flug wurde der Booster B1075 verwendet, für den es der zwölfte Einsatz war. Trotz der hohen Stückzahl an Satelliten war das Gewicht der gesamten Nutzlasten so niedrig, dass der Booster für den Einsatz kein Bergungsschiff benötigte, sondern mit eigener Kraft wieder zum Startplatz zurückkehren konnte. Es war die 20. Landung in der dortigen Landing Zone 4 und insgesamt die 340. Landung eines Falcon-Boosters.

Folgende Satelliten befanden sich an Bord und wurden, teilweise von speziellen, am Nutzlastadapter befestigten Absetzvorrichtungen freigegeben:

  • ION SCV-012 „Magnificent Monica“, ein CubeSat-Deployer der italienischen Firma D-Orbit
  • Acadia 5 (auch: Capella 15) von Capella Space aus den USA, ein 160 Kilogramm schwerer SAR-Erdbeobachtungssatellit.
  • AMATERU-IV (auch: QPS-SAR-8) des japanischen Unternehmens iQPS. Ein 100 Kilogramm schwerer SAR-Wettersatellit.
  • Arctic Weather Satellit (AWS) für ESA und EUMETSAT, gebaut von OHB Schweden. 120 Kilogramm schwer. Meteorologie und Technologie-Demonstrator.
  • EagleEye von der polnischen Firma Creotech Instruments. Ein 60 Kilogramm schwerer Technologiedemonstrator.
  • GNOMES-5, 41 Kilogramm schwer, von der US-Firma PlanetiQ. Ein Radio-Okkultationssatellit.
  • Hawk 10A, 10B und 10C von der US-Firma HawkEye 360. Jeweils 30 Kilogramm schwere Signalaufklärer.
  • 4 x ICEYE von der finnischen Firma ICEYE. Jeweils 90 Kilogrmm schwer. Erdbeobachtungssatelliten
  • LUR-1 von der spanischen Firma Added Value Solutions. Erdbeobachtung.
  • ÑuSat 48, 49 und 50 von der argentinischen Firma Satellogic. Drei jeweils 40 Kilogramm schwere Erdbeobachtungssatelliten.
  • Tanager-1, ein 194 Kilogramm schwerer Erdbeobachtungssatellit von Planet Labs und JPL.
  • Der 150 Kilogramm schwere britische Aufklärer und Technologiedemonstrator Tyche des United Kingdom Space Command.
  • Umbra 09 und 10 der US-Firma Umbra Space. Jeweils 83 Kilogramm schwere SAR-Erdbeobachtungssatelliten.
  • Yam-7 von Loft Orbital aus den USA. Eine 90 Kilogramm schwere Nutzlastplattform.
  • Bro 14 und 15. 8Unit-CubeSats von Unseen Labs aus Frankreich. Signalaufklärer.
  • CACRA-1 vom indonesischen „Ministry of Maritime Affairs and Fisheries”. 8Unit-CubeSat für Erdebeobachtung.
  • 4 x Connecta IoT vom türkischen Unternehmen Plan-S. 6Unit-CubeSats für das Internet of Things.
  • CUAVA-2 von der Universität Sydney. 6Unit-CubeSat. Technologiedemonstrator.
  • Deimos von der US-Firma Aethero Space. 1,5Unit-CubeSat für Erdbeobachtung.
  • ERNST vom Fraunhofer Ernst Mach-Institut in Freiburg. 12Unit-CubeSat für Erdbeobachtung.
  • 36 x Flock-4BE von Planet Labs aus den USA. 3Unit-CubeSats für Erdbeobachtung.
  • GAINDESAT-1A von Sensat und der Universität von Montpellier. Erster senegalesischer Satellit. 1Unit-CubeSat. Erdbeobachtung.
  • GNA-3 von der Swedish Space Corporaton. CubeSat. Einsatzzweck unbekannt.
  • Hubble-3 (auch: Lemur 2-190) von Spire Global und Hubble Networks aus den USA. 16Unit-CubeSat. Erdbeobachtung.
  • Hyperfield 1 von der finnischen Kuva Space. 6Unit-CubeSat. Erdbeobachtung.
  • HYSPO-2 von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie. 6Unit-CubeSat. Technologiedemonstrator.
  • Iperdrone 0 von der italienischen Raumfahrtagentur ASI. CubeSat. Technologiedemonstrator.
  • Kanyini von der australischen Firma Myriota. 6Unit-CubeSat für das Internet of Things.
  • Lemu Nge (auch: Forest Eye). Von der litauischen Firma Nano Avionic. 6Unit-CubeSat. Erdbeobachtung.
  • 6 x Lemur 2 von Spire Global und Hubble Networks aus den USA. 3Unit-CubeSats für Erdbeobachtung.
  • Nightjar aus Taiwan. Von der Taiwanesischen Raumfahrtagentur TASA. 3Unit-CubeSat für das Internet of Things.
  • 5 von der Portland State University. 2Unit-CubeSat. Technologiedemonstrator.
  • 9 x PICo-IoT von Apogeo Space in den USA. 1/3Unit-CubeSats. Internet of Things.
  • PTD-R von NASA Ames. 6Unit-CubeSat. Technolgie-Demonstrator.
  • PTD-4 (auch: LISA-T) von NASA Ames und dem Marshall Space Flight Center der NASA. 6Unit-CubeSat. Technologiedemonstrator.
  • QUBE-1 vom deutschen Zentrum für Telematik, DLR Oberpfaffenhofen, MPI Erlangen und OHB System AG Wessling. 3Unit-CubeSat. Technologiedemonstrator.
  • Rock & Lopen von Array Labs aus den USA. CubeSats. Technologiedemonstratoren.
  • Sedna-1 von AAC Clyde Space. 3Unit-CubeSat. Technologiedemonstrator.
  • 4 x Satelliot von Satelliot aus Spanien. 6Unit-CubeSats. Internet of Things.
  • SATORO-T2 aus Taiwan. Von SATORO Space. CubeSat. Technologiedemonstrator.
  • Tomorrow MS-1 und 2. Von Tomorrow.io. 6-UnitCubeSats, jeweils etwa 10 Kilogramm schwer.
  • Von der Taiwanesischen Raumfahrtagentur. 3Unit-CubeSat für Fernbeobachtung.
  • TROOP-F2 von der US-Firma Near Space Launch. 6Unit-CubeSat. Docking Target.
  • Waratah Seed WS-1 von der Universität Sidney. 6Unit-CubeSat. Technologie-Demonstrator.
  • WREN-1 von CS3 in Ungarn. 6Unit-CubeSat. Technologie-Demonstrator.
  • UM5-EOSAT und UM5SAT-RIBAT von der Mohammed V. Universität in Rabat. CubeSats. Einsatzzweck unbekannt.
  • Φsat-2 von der ESA. CubeSat. Technolgiedemonstrator.
  • Und ein CubeSat von dem Herkunft und Name unbekannt sind.

Die Startstatistik des Jahres 2024 sieht nach dieser Mission wie folgt aus:

  1. USA: 85, davon SpaceX: 81 (1 Fehlschlag)
  2. China: 36 (1 Fehlschlag, 1 Teilerfolg)
  3. Neuseeland: 10
  4. Russland: 9
  5. Japan: 4 (davon 1 Fehlschlag)
  6. Indien: 3
  7. Iran: 2
  8. Nordkorea: 1 (1 Fehlschlag)
  9. Europa: 1 (Teilerfolg)

Bild: Der Nutzlastdispenser der Falcon 9 ist gut bestückt. Quelle: SpaceX