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Man muss zugeben, das war nicht anders zu erwarten: Der Erstflug der Langer Marsch 6C verlief erfolgreich. Kein Wunder, handelt es sich dabei doch um eine vereinfachte und abgespeckte Version der bereits fünf Mal erfolgreich gestarteten Langer Marsch 6A. Während das Ausgangsmodell mit vier Feststoffboostern bestückt ist, fliegt die LM 6C im „Single Stick-Modus“, also nur als Zentralstufe ohne Booster und einer zweiten Stufe. Beide Antriebseinheiten werden mit flüssigem Sauerstoff und Kerosin betrieben.

Die Mission begann um 5:21 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 9A des nordchinesischen Weltraumbahnhofs Taiyuan. Die Rakete steuerte eine Umlaufbahn mit einem Perigäum von 491 Kilometern, einem Apogäum von 504 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 97,4 Grad an.

Die maximale Nutzlastkapazität des Trägers für eine genau östliche niedrige Erdumlaufbahn beträgt 4.500 Kilogramm. Für einen sonnensynchronen Orbit in 700 Kilometern Höhe sind es noch etwa 2.400 Kilogramm. Die Leistung entspricht damit ziemlich genau der der chinesischen Standardträger Langer Marsch 2C und 2D, welche die Langer Marsch 6C mittelfristig (mit) ersetzen wird.

Bei seiner Jungfernmission brachte der beim Start 217 Tonnen schwere Träger vier Satelliten mit den Bezeichnungen Haiwangxing 01, Zhixing-1C, Kuanfu Guangxue und Gaofen Shiping auf eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn. Entwickelt und gebaut wurde die Rakete von der Shanghai Academy of Spaceflight Technology (kurz: SAST).

Beim 240 Kilogramm schweren Haiwangxing 01 handelt es sich um einen Radar-Erdbeobachtungssatelliten der SAST, die erste Einheit einer 36 Satelliten starken Konstellation. Zhixing-1C ist ebenfalls ein Radar-Erdbeobachtungssatellit. Er stammt von der Smart Satellite Technology. Und auch bei Kuanfu Guangxue und Gaofen Shiping handelt es sich um Erdbeobachtungssatelliten, die ihre Beobachtungen allerdings im optischen Bereich vornehmen. Beide stammen vom Harbin Institute of Technology. 

Nach dieser Mission sieht die Startstatistik 2024 wie folgt aus:

  1. USA: 48 (davon SpaceX: 46)
  2. China: 20 (davon 1 Teilversager)
  3. Russland: 6
  4. Neuseeland: 5
  5. Japan: 3 (davon 1 Fehlschlag)
  6. Indien: 2
  7. Iran: 2

 Bild: Missionslogo. Quelle: CASC