Header

Nur vier Stunden und 12 Minuten nach dem Start der Starlink-Gruppe 2-8 von der Luftwaffenbasis Vandenberg aus war SpaceX erneut aktiv. Dieses Mal von der Startanlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station. Während SpaceX beim eben zurückliegenden Flug in Kalifornien die firmeneigene Internet-Konstellation bestückt hatte, geschah die zweite Mission im Auftrag des luxemburgischen Satellitenbetreibers SES. Bei den Nutzlasten handelte es sich um die Kommunikationssatelliten SES 18 und 19.

Die Mission begann um 0:38 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Für den Start wurde der Booster 1069 verwendet, der damit seinen sechsten Einsatz erlebte. Er landete achteinhalb Minuten nach dem Verlassen der Startrampe auf dem unbemannten Bergungsschiff Just Read The Instructions, das 670 Kilometer östlich von Cape Canaveral im Atlantik lag.

Fast zur selben Zeit hatte die zweite Stufe mit den beiden Satelliten einen ersten Übergangsorbit erreicht und legte das Triebwerk still. Nach einer Driftphase von 18 Minuten zündete der Raketenmotor erneut, dieses Mal für 47 Sekunden. 32 Minuten und 15 Sekunden nach dem Liftoff gab die Stufe zunächst SES 18 frei, fünf Minuten und zehn Sekunden darauf auch SES 19. Von diesem nun erreichten subsynchronen Transferorbit mit einem Perigäum von 308 Kilometern, einem Apogäum von 19.720 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 26,9 Grad werden sich die beiden Satelliten nun mit den Bordtriebwerken auf ihre Arbeitsposition begeben. Die liegt über beiden Amerikas auf 103,05 Grad und 134,9 Grad westlicher Länge über dem Äquator.

Beide Satelliten waren von Northrop Grumman gebaut worden und basieren auf der GEOStar-3 Satellitenplattform des Unternehmens. Sie wiesen ein kombiniertes Startgewicht von 7.255 Kilogramm auf. Beide Satelliten verfügen über jeweils 10 C-Band-Transponder. Der Start der beiden Einheiten ist Bestandteil einer aufwendigen Aktion, bei der aufgrund neuer Regeln der US Federal Communications Commission (FCC) ein Teil des C-Band Spektrums für terrestrische 5G Internet-Services freigemacht werden muss. Satellitenbetreiber, die bislang diesen Teil des Spektrums für ihre Dienste verwendet hatte, müssen ihre dafür eingesetzten Satelliten stilllegen. Sie wurden dafür entschädigt und bauten – wie SES – Satelliten, die den noch für Satellitenbetrieb zugelassenen anderen Teil des C-Band-Spektrums nutzen. Die beiden Satelliten wurden für den Start aufeinander gestapelt. SES 18 nahm beim Start die untere Position in der Nutzlastverkleidung der Rakete ein.

Missionslogo von SpaceX. Quelle: SpaceX