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Zwei Kosmonauten-Generatonen; Credit: Dimitry Lovetzky "Er fing ungefähr vor zwei Wochen an, mir Ratschläge zu geben. Aber seitdem sind es immer mehr geworden. Vor allem über Dinge, die man bei einem Raumflug erlebt und die nicht im Training vermittelt werden". Das meinte Sergei Volkov in einem Interview Ende Januar. Sein Berater: Alexander Volkov, Held der Sowjetunion, Ex-Kosmonaut mit mehr als 400 Tagen Weltraumerfahrung aus drei Raumflügen in den Jahren 1985 - 1991 und Vater von Sergei Volkov.

Sergei Volkov; Credit: EnergiaSergei Volkov ist der Kommandant von Sojus TMA 12 und außerdem Kommandant der nächsten ISS-Langzeitcrew. Der 35-jährige Kosmonaut ist aber auch der erste Weltraumfahrer der zweiten Generation. Gestern Nachmittag um 13:16 Uhr mitteleuropäischer Zeit startete er von derselben Rampe in den Erdorbit, von der aus auch sein Vater die Erde verließ. Von dem wurde er gestern auch zur Rakete begleitet. Als Kind hatte Sergei diese Gelegenheit nicht. Angehörigen war es damals verboten, das Startgelände zu besuchen."Ich hab das damals nur in den Fernsehnachrichten gesehen", meinte er auf die Frage, wie er es denn als 12-jähriger erlebt habe, als sein Vater zu seinem ersten Raumflug aufbrach. 

Die Volkovs bilden damit so etwas wie die erste Vater-Sohn-Dynastie im Weltraum. Aber es sind nicht die ersten Blutsverwandten. Recht bekannt in den USA sind die Kelly-Zwillinge. Beide haben je zwei Shuttle-Flüge absolviert. Mark Kelly wird Ende Mai das Kommando über die Discovery haben, wenn er das japanische Kibo-Raumstationsmodul zur ISS liefert. Dort wird er dann auf Sergei Volkov treffen. 

Es gab auch schon ein verheiratetes Paar im Weltraum. Die Astronauten Mark Lee und Jan Davies. Die beiden heirateten im Jahre 1990 und flogen 1991 gemeinsam in den Weltraum. 1999 wurden sie allerdings wieder geschieden. Raumflüge sind also keine Garantie für bessere Beziehungen.

Unter den amerikanischen Astronauten hat es eine ganze Reihe von Ehen gegeben. Steve Hawley heiratete Sally Ride, Ron Sega heiratete Bonnie Dunbar, Robert Gibson und Rhea Seddon sind ein Ehepaar, Steve Nagel und Linda Godwin, Peter Wisoff und Tammy Jernigan, Andy Thomas und Shannon Walker und auch Bob Behnken und Megan McArthur wollen heiraten. Keine geringe Zahl wenn man bedenkt, dass das US-Astronautencorps auch in seiner besten Zeit kaum über 100 Personen umfasste (derzeit sind es 88).

Volkov-Crew; Credit: EnergiaDer Zufall will es, dass Sergei Volkov, seine Landung im Herbst zusammen mit dem zweiten Sohn eines ehemaligen Raumfahrers durchführen wird. Der Unternehmer Richard Garriott, Sohn des Skylab- und Shuttle-Astronauten Owen Garriott, hat sich nämlich für etwa 25 Millionen Dollar ein "Mitflugticket" bei den Russen gekauft. Er wird im Herbst die nächste ISS-Langzeitcrew beim Start begleiten und - ähnlich wie die Koreanerin Yi So-yeon beim gegenwärtigen Flug - im Rahmen der periodischen Crew-Rotation einen achttägigen Aufenthalt auf der ISS erleben.

 Der nächste Kosmonautensohn wartet übrigens auch schon auf seinen Einsatz: Roman Romanenko ist für einen Langzeitaufenthalt auf der ISS im Oktober 2009 nominiert. Er ist der Sohn von Juri Romanenko, der in den Jahren 1977 bis 1987 drei Raumflüge unternahm und dabei insgesamt 430 Tage im Erdorbit verbrachte.

Astra