Bei der vierten Orbitalmission am 15. März 2025 brachte eine Trägerrakete des Typs Falcon 9 von SpaceX im Rahmen der Mission Transporter 13 insgesamt 89 Satelliten (nach meiner Zählung) plus zwei so genannten „hosted“ Nutzlasten in eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn. Es ist die zweite so genannte Rideshare-Mission des laufenden Jahres, bei der sich viele kleine Einzelnutzlasten eine Trägerrakete teilen. Die Mission Transporter 12 war am 14. Januar gestartet worden. Üblicherweise schickt SpaceX jährlich vier Transporter auf polare Umlaufbahnen ins Weltall, dazu kommen noch ein bis zwei so genannten „Bandwagon-Missionen“, bei denen ein Kleinnutzlasten-Sammeltransport in einen Orbit mittlerer Inklination geschickt wird.
Der aktuelle Einsatz begann um 6:43 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 4E der Space Force Basis Vandenberg. Die zweite Stufe des Trägers brachte die Satelliten auf zwei unterschiedlich hohe sonnensynchrone polare Umlaufbahnen. Die eine wies ein Perigäum von 510 Kilometern, ein Apogäum von 515 Kilometern bei einer Bahnneigung zum Äquator von im Schnitt 94,85 Grad auf. Die zweite Bahn wies ein Perigäum von 590 Kilometern und ein Apogäum von 600 Kilometern bei einer Bahnneigung von im Schnitt 96,5 Grad auf.
Die erste Gruppe, die 32 Absetzvorgänge beinhaltete, wurde zwischen der 54. und der 67. Flugminute abgesetzt. Danach folgte ein weiteres Bahnanpassungsmanöver der zweiten Stufe und danach weitere 22 Absetzmanöver zwischen der 136. und 142. Flugminute. Die Gesamtzahl der Absetzmanöver entspricht aber nicht die Anzahl der Satelliten, denn sie beinhalten auch eine Reihe von Space Tugs, die ihrerseits mehrere Satelliten aufnehmen.
Für diese Mission wurde der Booster 1081 eingesetzt, der damit seine 13. Mission erlebte. Diese Erststufe hat mit Crew-7 auch eine bemannte Mission gestartet, der am 26. August 2023 gleichzeitig ihren Erstflug darstellte.
Die abgesetzten Satelliten rangieren in einer Gewichtsklasse von nur einem Kilogramm bis zu mehr als einer halben Tonne. Folgende Satelliten wurden dabei in den Orbit transportiert:
- ION SCV 017 Marvellous Mathias. Ein Space-Tug der italienischen Firma D-Orbit. Bei dieser Mission führte die beim Start 160 Kilogramm schwere Einheit die CubeSats LOGSATS-2, HERMES 1-6, DARK (eine „hosted payload“), GO-2 (ebenfalls „hosted“), Clustergate 1 und Shooting Star Memorial mit sich. Nach der Freigabe des SCV 017 vom Träger werden diese Nutzlasten (mit Ausnahme der „hosted“ Nutzlasten, die am Space Tug verbleiben) zu einem späteren Zeitpunkt freigegeben.
- Clarity-1 (auch: Albedo-1 genannt), vom US-Unternehmen Albedo. Ein 530 Kilogramm schwerer Erdbeobachtungssatellit.
- ARVAKER-1 von Kronsberg in Norwegen. Marineüberwachung.
- 002 von Turion in den USA. Ein 90 Kilogramm schwerer Satellit für Weltraumüberwachung.
- LizziSat-3. Von Sidus Space in den USA. Internet of Things.
- MuSat-4 (auch: FireSat 0) von Muon Space. Ein 130 Kilogramm schwerer Erdbeobachtungssatellit.
- Von Nova Wurks in den USA. Technologiedemonstrator.
- 4 x ICEYE X von ICEYE aus Norwegen. Jeweils 90 Kilogramm. Erdbeobachtungssatelliten mit SAR.
- YAM 8 (auch: Longbow) aus den USA. Hersteller ist Loft Orbital. Ein Erdbeobachtungssatellit.
- Winnebago-3 (auch: Pioneer-03) von Varda Space Industries und Rocket Lab aus den USA. Rückkehrkapsel.
- SpaceEye-T und DSAR-TD (Etihad-Sat) von MBRSC aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Satrec Initiative aus Südkorea. Je ein 730 Kilogramm und ein 230 Kilogramm schwerer Satellit für Erdbeobachtung.
- M-SEL (auch: Cortez). 40 Kilogramm schwerer Mikrosatellit der MITRE Corporation aus den USA. Technologiedemonstrator.
- Sphinx (auch: Frazier). 36 Kilogramm schwerer MikroSat von Astro Digital aus den USA. Technologieerprobung eines Dragsails.
- Pandore und SOAP aus Frankreich. Zwei 12Unit-CubeSats von U-Space. Technologiedemonstratoren.
- OTP-2. 8Unit-CubeSat von Rogue Space Systems aus den USA. Technologieerprobung.
- Aerocube 18A und 18B. 6Unit-CubeSats der Aerospace Corporation. Technologiedemonstratoren.
- HERMES Patfinder 1-6. 3Unit-CubeSats der italienischen Raumfahrtagentur. Einsatzzweck unbekannt.
- HADES-ICM (auch: icMercury). CubeSat aus Luxemburg. Einsatzzweck und Hersteller unbekannt.
- Hydra-W. CubeSat aus Spanien. Hersteller und Einsatzzweck unbekannt.
- 3 x EZIE. 6Unit-CubeSats von der NASA und Johns Hopkins. Weltraumwetter und Elektrojet-Forschung.
- CubeSat vom Dartmouth College aus den USA. Einsatzzweck unbekannt.
- TRYAD 1 und 2. CubeSats der Auburn University. Strahlenforschung.
- Botsat 1. 3Unit-CubeSat aus Botswana von der Botswana International University of Science and Technology. Erdbeobachtung.
- Corvus-Micro (auch: Spinnaker3). CubeSat aus den USA. Hersteller und Einsatzzweck unbekannt.
- Startical IOD-1. 16Unit-CubeSat von Startical aus Spanien. Technologie.
- 8 x N3X. CubeSats aus Norwegen. Hersteller und Einsatzzweck unbekannt.
- 3Unit-CubeSat aus Indien. Hersteller NILA. Technologiedemonstrator.
- CubeSat aus den USA. Hersteller und Einsatzzweck unbekannt.
- RAPSats 1A, B und C. Thinsat-Design von Near Space Launch aus den USA. Technologiedemonstrator.
- 9 x TEVEL 2. 1Unit-CubeSats vom Raumfahrtlabor des israelischen Herzlya Wissenschaftszentrum. Strahlungsforschung.
- UVSQsat-NG. 6Unit-CubeSat von LATMOS und INSPIRE aus Frankreich. Atmosphärenforschung.
- CubeSat aus den USA. Hersteller und Einsatzzweck unbekannt.
- CubeSat aus den USA. Hersteller und Einsatzzweck unbekannt.
- Time Flies. CubeSat von Trustpoint aus den USA. Technologiedemonstrator.
- Orb Astro-TR5 (auch: RED5). 6Unit-CubeSat von Orb Astro aus England. Technologiedemonstrator.
- NUSHSat-1. 1Unit-CubeSat aus Singapur von der NUS High School of Mathematics and Science. Thema: Erdbeobachtung.
- JinjuSat-1B. 2Unit-CubeSat aus Südkorea. Hersteller und Betreiber: Korea Testing Laboratory und Gyeongsang National University. Erdbeobachtung.
- OrCa-2B (auch: SEOPS-ORCA). 12Unit-CubeSat der Giorgia Tech. University. Kalibrierungsziel.
- 3Unit-CubeSat von der Yongsei Universität. Technologiedemonstrator.
- Tomorrow S5 und S6. 6Unit-CubeSats von Tomorrow.io. Meteorologie.
- Al Munther. CubeSat der Bahreinischen Raumfahrtagentur. Technologiedemonstrator.
- 6 x Lemur-2. 6Unit-CubeSats des US-Unternehmens Spire Global. Erdbeobachtung.
- Lemur 2 Sentinel. 6Unit-CubeSat von Spire Global. Erdbeobachtung.
- SEOPS-BLAZE. CubeSat von SEOPS. Einsatzzweck unbekannt.
- Buccaneer MM (BMM). Australischer 6Unit-CubeSat von Invor für das UNSW/DSTO. Technologiedemonstrator.
- Unicorn 2O, P und Q. CubeSats der britischen Firma Alba Orbital. Technologiedemonstratoren.
Nach dieser Mission sieht die Startübersicht des Jahres 2025 wie folgt aus:
- USA: 31, davon SpaceX: 30
- China: 13, davon 1 Fehlschlag
- Russland: 3
- Neuseeland: 3
- Indien: 1
- Japan: 1
- Europa: 1
Die Statistik der eingesetzten Startplätze stellt sich folgendermaßen dar:
- Cape Canaveral/Kennedy Space Center: 22 (15/7)
- Vandenberg Space Force Base: 9
- Jiuquan: 5
- Xichang: 4
- Mahia: 3
- Plessezk: 2
- Barke Dongfang Hangtiangang: 1
- Taiyuan: 1
- Satish Dhawan: 1
- Tanegashima: 1
- Wenchang: 2 (Instituional 1/Commercial SP: 1)
- Baikonur: 1
- Guyana Space Centre: 1
Bild: SpaceX