Nur wenige Tage, nachdem der Start zweier kleiner Mondsonden mit einer Langer Marsch 2C nur teilweise erfolgreich verlief, gelang am 20. März der Start der Mond-Relaysonde Quequiao-2 und zwei kleinerer Begleiter offenbar problemlos. Die für diese Mission eingesetzte Trägerrakete des Typs Langer Marsch 8 – es war erst der dritte Einsatz dieses Trägers überhaupt – arbeitete wie geplant. Startort war das Raumfahrtzentrum Wenchang am Gelben Meer.
Die Mission begann um 1:31 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 2 des Weltraumbahnhofs. Die zweite Stufe des Trägers setzte ihre Nutzlast auf einem Orbit mit einem Perigäum von 200 Kilometern und einem Apogäum von 400.000 Kilometern ab.
Die Langer Marsch in der Version mit zwei Boostern (die derzeit einzige andere Version fliegt ohne Booster) befindet sich in der Leistungsklasse der russischen Sojus 2.1. Sie ist in der Lage, eine Nutzlast von 8,1 Tonnen auf eine niedrige Erdumlaufbahn zu bringen, 2.800 Kilogramm auf einen geostationären Transferorbit oder 1.500 Kilogramm auf eine Mondtransferbahn.
Quequiao-2 ist mit einer Startmasse von etwa 1.200 Kilogramm dreimal so schwer wie Quequiao-1, der 2018 gestartet wurde und weiterhin gut funktioniert. Für die kommenden zunehmenden Aktivitäten auf dem Mond wird aber ein leistungsfähigeres Relay benötigt. Ähnlich wie Quequiao-1 kann auch die neue Sonde Oberflächenaktivitäten auf der Mondrückseite unterstützen. Dies kann das Raumfahrzeug gleich in den nächsten Monaten bei der Mission von Chang’e 6 unter Beweis stellen, die auf der Mondrückseite landen soll. Quequiao-2 soll mindestens zehn Jahre aktiv bleiben, und wäre damit auch noch bei den ersten bemannten chinesischen Landungen aktiv. Zusätzlich zu ihren Kommunikationseinrichtungen trägt die Sonde auch noch einige wissenschaftliche Nutzlasten
Neben Quequiao-2 befanden sich noch die beiden Technologie-Raumsonden Tiandu 1 und 2 an Bord des Trägers und wurden gleichzeitig mit Quequiao-2 freigegeben. Die beiden Kleinnutzlasten weisen eine Startmasse von 15, respektive 61 Kilogramm auf. Sie sollen Navigationsexperimente und Formationsflugversuche in der Mondumlaufbahn unternehmen.
Die Startstatistik des laufenden Jahres sieht nach dieser Mission wie folgt aus:
- USA: 27 (davon SpaceX: 26)
- China: 12 (1 Teilversager)
- Japan: 3 (1 Fehlschlag)
- Neuseeland: 3
- Russland: 3
- Indien: 2
- Iran: 2
Bild: Missionslogo. Quelle: CASC