- ein orientalisches Weltraummärchen?
Das Land hieß einmal Persien. Man denkt an: Sassaniden und Seleukiden, Kalifen und Schahs, Diwan und Damavand, Tee und Teppiche. Das Land heißt heute Iran. Das klingt nach Zensur, Erdöl und Atomprogramm.
Und jetzt noch das: Raumfahrt im Land des Zarathustra.
Nur gut dreieinhalb Stunden nach dem vorausgegangenen Starlink-Start von Florida aus brachte SpaceX am 15. November 28 weitere Einheiten für die Internet-Konstellation in den Orbit. Startort war dieses Mal der Komplex 40 der Cape Canaveral Space Force Station, die nur – Luftlinie – 6,5 Kilometer von der Startanlage 3A des Kennedy Space Centers entfernt ist.
Am 15. November brachte SpaceX vom Kennedy Space Center in Florida aus mit einer Trägerrakete des Typs Falcon 9 die Starlink-Gruppe 6-89 in eine niedrige Erdumlaufbahn. Dabei wurden 29 Einheiten für die Internet-Konstellation in den Orbit transportiert. Es war der 145. Start einer Falcon 9 im laufenden Jahr. Wie häufig ist die Gruppenbezeichnung etwas irreführend, denn die aktuelle Mission ist tatsächlich erst der 65. Start der Starlink-Gruppe 6.
Am 14. November kehrte die Shenzhou 20-Besatzung der chinesischen Raumstation Tiangong wieder sicher zur Erde zurück. Allerdings mit dem Raumschiff der Shenzhou 21-Crew, und nicht mit ihrem eigenen. Die drei Astronauten, nämlich Kommandant Chen Dong und die beiden Bordingenieure Chen Zhongrui und Wang Jie beendeten damit ihren Einsatz nach einer Rekorddauer von fast genau 204 Tagen. Eigentlich hätten die drei schon eine Woche früher zurückkehren sollen, und zwar im selben Raumschiff mit dem sie auch fast sieben Monate zuvor gekommen waren. Doch dann gab es ein kleines Problem.
Der zweite Einsatz einer Großträgerrakete des Typs New Glenn von Blue Origin am 13. November verlief über alle Flugphasen absolut perfekt. Nachdem schon der Erstflug weitgehend erfolgreich verlaufen war – sieht man von der damals noch nicht geglückten Landung der ersten Stufe ab – verlief diesmal auch dieser Teil des Einsatzes glatt. Die Mission begann an der Startanlage 36 der Cape Canaveral Space Force Station. An Bord der Rakete befanden sich die beiden Mars-Orbiter ESCAPADE Blue und ESCAPADE Gold (Escape and Plasma Acceleration and Dynamics Explorers).
Nur 80 Minuten nach dem gelungenen Start einer Langer Marsch 12 scheiterte die zweite chinesische Mission am 10. November. Dabei gingen drei Satelliten verloren. Der Einsatz hatte am nordchinesischen Weltraumbahnhof Jiuquan um 4:02 Uhr mitteleuropäischer Zeit begonnen und sah zunächst erfolgreich aus. Der Brennschluss der vierten Stufe erfolgte jedoch erheblich zu früh. Es war der sechste Flug einer Ceres 1 in diesem Jahr und zweite Fehlstart eines Trägers dieses Typs bei seinen insgesamt 22 Einsätzen.
