Die Kepleruhr - Eine große vertikale Ganztags-Sonnenuhr
Ein besonderes Merkmal dieser 240 m² großen Sonnenuhr ist die Verwendung von Spiegeln am Gnomon, welche mit der Lage an der Oberkante des Gebäudes eine ganztägige Zeitablesung ermöglicht auch wenn die Wand im Schatten liegt. Durch die Ausführung des Gnomon mit Schlitz lässt sich WOZ 12 Uhr auf +/- 15 sek genau ablesen. Mit Hilfe der KEPLERUHR kann bei Sonnenschein die WOZ (Wahre Ortszeit), die MEZ bzw. MESZ (Uhrzeit) sowie als Kalenderfunktion das aktuelle Tierkreiszeichen abgelesen werden. Es sollen auch Schulprojekte für die Bereiche Physik und Mathematik ermöglicht werden. Info: http://kepleruhr.at
Die Entwicklung der Stadt und des Bezirk Grieskirchen ist geprägt durch Nutzung der landwirtschaftlichen Güter: Bewirtschaftung und Pflege der Böden und des Bewuchses, Nutzen dieser Produkte als Lebensmittel, Erzeugung und Vertrieb von Maschinen, die die Bearbeitungsschritte wesentlich unterstützen. Eine Grundlage der landwirtschaftlichen Produktgewinnung ist die genaue Beobachtung von Vorgängen der Natur und das Leben mit dieser. Der tägliche und jahreszeitliche Sonnengang prägt diese Vorgänge fundamental.
Johannes Kepler war in den Jahren 1612 bis 1627 Landesmathematiker in Linz. Neben einigen anderen mathematisch/physikalischen Zusammenhängen fand er durch Auswertung von Messwerten der Planetenbahnbewegung heraus, dass sich die Erde nicht exakt kreisförmig sondern ellipsenförmig um die Sonne bewegt. Diesen Zusammenhang definierte er in der Formulierung der drei sogenannten Keplerschen Gesetze. Mittels Sonnenuhren kann beobachtet werden, dass sich die Tageslänge (Aufeinanderfolge von zwei Durchgängen der Sonne über den Südmeridian) über den Lauf des Jahres ändert. Eine der beiden Hauptursachen ist die ellipsenförmige Erdumlaufbahn, der andere die geneigte Erdachse im Vergleich zur Sonnenumlaufbahn. Eine weitere Verknüpfung dieser Sonnenuhr mit Johannes Kepler ist die örtliche/geschichtliche Nähe zu Grieskirchen: Es ist wahrscheinlich, dass er der Feier zur Stadtgründung Grieskirchens am 9. Februar 1613 als Landesvertreter beiwohnte und insbesondere im Wirtshaus des ersten Bürgermeisters Christoph Manglburger (jetziges Gasthaus Zweimüller) speiste. Ende Oktober 1613 heiratete er die Eferdinger Bürgerstochter Susanne Reuttinger.
Das neue Schulzentrum ist ein Ort der Bildung - Vermitteln und Stärkung von Fertigkeiten wie Beobachtung / Erkennung von Gesetzmäßigkeiten / zielgerichtetes Handeln - und der Wissensvermittlung als die Weitergabe vorhandener Erkenntnisse.
Autor: Prof.(FH) DI. Kurt Niel; Professor an der FH OÖ, Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften, Wels und Fachbereichsleiter Mess- und Regelungstechnik; Spezialthema Industrielle Bildverarbeitung; Inhaber Fa. NIELtech; Gemeinderat der Stadt Grieskirchen