Nur viereinhalb Stunden nach dem vorausgegangenen Orbitalstart war China erneut in Sachen Raumfahrt aktiv. Dieses Mal begann die Mission am zentralchinesischen Weltraumbahnhof Xichang aus. Als Träger wurde für diese Mission eine Langer Marsch 3B/G2 eingesetzt. Die Nutzlast der Rakete bestand aus der siebten Einheit der geheimen Tongxin Jishu Shiyan Weixing (TJSW-7) Serie, von denen man annimmt, dass es sich um geostationäre Frühwarnsatelliten und elektronische Aufklärer handelt.

Die Mission des beim Start 5.560 Kilogramm schweren Raumfahrzeugs begann um 17:41 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 3 des Weltraumbahnhofs. Etwa 25 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe war ein geostationärer Transferorbit mit einem Perigäum von 197 Kilometern, einem Apogäum von 35.816 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 28,5 Grad erreicht.

Offizielle Stellen bezeichnen den Einsatzzweck der Raumfahrzeuge – wie stets bei den TJSW-Satelliten – recht kryptisch mit „Satellitenkommunikation, Radio und Fernsehen, Datenübertragung und weitere Leistungen, sowie diesbezüglich Test-Verifizierungen“.

Bekannt ist, dass TJSW-7 bei der Shanghai Academy of Spaceflight Technology (SAST) hergestellt wurde. Vermutlich handelt es sich bei TJSW-7 um ein Raumfahrzeug der Huoyan-1 Serie. Sie sind Teil des chinesischen Raketen-Frühwarnsystems das Infrarot-Signaturen detektiert und damit in ihrer Funktion ähnlich Space Based Infrared System Satelliten der USA. Zum Huoyan-1 System gehören vermutlich TJSW-2, 5, 6 und nun auch 7. Von den Einheiten 1 und 4 nimmt man an, dass es sich um Satelliten der Qianshao 3-Reihe handelt, deren Aufgabe in der Funkaufklärung besteht.

Bild: Start der Langer Marsch 3B/G2; Quelle: Conexion Espacial