Nach einer ganzen Reihe von Verzögerungen ist nun auch die Mission Starlink v1.0 L17 (oder kurz „Starlink 17“) erfolgreich gestartet worden. Damit sind weitere 60 Satelliten der SpaceX Internet-Konstellation im Orbit. Wie häufig wurde auch für diese quasi firmeninterne Mission ein so genannter „Lifetime-Leader“ als Startgerät verwendet, nämlich der Booster 1049, der mit diesem Flug seinen achten Einsatz erlebte. Es ist damit erst der zweite Falcon 9-Booster, der eine solche Anzahl von Flügen absolviert hat. Auch die beiden Nutzlastverkleidungen sind schon Veteranen von drei, bzw. zwei vorausgegangenen Flügen.

Starlink 17 erlebte nicht weniger als ein Dutzend Verschiebungen seit seinem ursprünglich geplanten Startdatum Ende Januar. Die Mission kam nur drei Wochen nach dem letzten Starlink-Start (mit dem Booster 1059) dessen Landung seinerzeit gescheitert war. Als Grund dafür wurde die Beschädigung einer Hitzeschutzabdeckung im Triebwerksbereich genannt, die dazu geführt hatte, dass eines der Triebwerke vorzeitig abgeschaltet werden musste. Dennoch erreichte der Booster damals die für das Absetzen der zweiten Stufe notwendige Geschwindigkeit. Allerdings ging das zu Lasten des Treibstoffvorrates, der danach nicht mehr für eine Landung auf dem unbemannten Bergungsschiff reichte.

Dieses Mal verlief die Rückführung (auf das Bergungsschiff „Of Course I Still Love You) aber perfekt. Es war die insgesamt 75. erfolgreiche Landung eines Falcon 9-Boosters in der Firmengeschichte von SpaceX. Zusätzlich konnten auch dieses Mal beide Hälften der Fairing unbeschädigt geborgen werden.

Tatsächlich war es schon die 20. Starlink-Mission, denn die Flüge L18 und L19 hatten bereits in der Zeit der Verzögerung für L17 stattgefunden. Dazu kommt noch ein Einsatz, der mit Vorseriensatelliten für Tests mit der Konstellation durchgeführt wurde. Diese Satelliten (der Baureihe v0.9) wurde zum größten Teil inzwischen wieder aus dem Orbit genommen. Der Flug am 4. März war somit der erste Starlink-Start, der „außerhalb der Reihenfolge“ erfolgte.

Die Mission begann um 9:25 Uhr mitteleuropäischer Zeit (3:25 Uhr US-Ostküstenzeit) an der historischen Startanlage 39A des Kennedy Space Centers. Dort lag eine dichte Wolkendecke über dem Startort, so dass der Träger schon wenige Sekunden nach dem Liftoff in der Wolkendecke verschwand. Der Brennschluss des Boosters erfolgte zwei Minuten und 35 Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe und seine Landung nach acht Minuten und 28 Sekunden.

Kurz danach hatte auch die zweite Stufe mit den Satelliten einen Übergangsorbit erreicht. Dann folgte eine 40minütige Driftphase bevor die Stufe ein zweites Mal zündete, allerdings nur für etwa eine Sekunde. Danach war der Absetzorbit mit einem Perigäum von 250 Kilometern und einem Apogäum von 290 Kilometern erreicht. 64 Minuten nach dem Liftoff wurden die Satelliten von der zweiten Stufe abgesetzt. Von dort aus werden die 60 Einheiten mittels ihres mit Krypton betriebenen Ionenantriebs den Arbeitsorbit in einer Höhe von 550 Kilometern ansteuern.

Die nächste Starlink-Mission, L20, soll bereits in drei Tagen erfolgen.

Bild: Start in die tief hängende Wolkendecke; Quelle: SpaceX