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Northrop Grumman brachte mit einer vierstufigen Minotaur I die zweite geheime Militärnutzlast innerhalb von drei Tagen in den Orbit. Wieder wurde dabei eine Feststoff-Trägerrakete verwendet, die ihre besten Tage im US-Trägerarsenal längst hinter sich hat. Es ist erstaunlich, dass eine Rakete mit derart alten Erst- und Zweitstufentreibsätzen überhaupt verwendet wird. Der letzte zurückliegende Minotaur I-Einsatz erfolgte am 20. November 2013. Es gibt nur einen US-Träger der eine längere Pause zwischen zwei Einsätzen erlebt hat (die Titan II mit einer 23jährigen Pause zwischen Gemini 12 und Titan 23G-1. Dennoch war die Startmission der Minotaur I ein voller Erfolg. Die Mission trug die Bezeichnung NROL-111. Nutzlast waren drei geheime Kleinsatelliten für das National Reconnaissance Office an Bord.

Weiterlesen: Erfolgreicher Einsatz für Minotaur I

Auch die Amerikaner können Überraschungsstarts. Mit nur wenigen Tagen Vorlauf und praktisch keinerlei Informationen im Vorfeld an die Öffentlichkeit startete am 12. Juni 2021 zu nächtlicher Stunde eine Pegasus XL über dem Pazifik vor der Luftwaffenbasis Vandenberg. Die Mission trug die Bezeichnung “Tactically Responsive Launch 2”, kurz: TacRL-2. Der Satellit führt auch einen Eigennamen: Odyssey. Zweck der Mission war es, die Fähigkeit zu demonstrieren, einen neu entwickelten und gebauten Satelliten in sehr kurzer Zeit an den Start zu bringen. Zwei weitere Missionen dieser Art sollen in den nächsten beiden Jahren folgen.

Weiterlesen: Pegasus XL auf unbekannter Mission

Eine chinesische Trägerrakete des Typs Langer Marsch 2D brachte am 11. Juni insgesamt vier Satelliten in eine polare sonnensynchrone Erdumlaufbahn. Hauptnutzlast des Quartetts war Bejing-3, ein teilweise privat entwickelter und betriebener Erdbeobachtungssatellit. Die Mission der Rakete begann um 5:03 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 9 des Satellitenstartzentrum Taiyan in Nordchina. Die vier Objekte wurden auf einer fast genau kreisförmigen Umlaufbahn in 500 Kilometern Höhe mit einer Bahnneigung zum Äquator von 97,51 Grad abgesetzt.

Weiterlesen: China startet Satellitenquartett

Bei der zweiten Mission innerhalb von nur drei Tagen brachte SpaceX am 6. Juni den kommerziellen Nachrichtensatelliten Sirius XM-8 in eine subsynchrone geostationäre Transferbahn. Während die Booster-Stufe des Trägers ihren dritten Einsatz erlebte waren die beiden Hälften der Nutzlastverkleidung neu. Am 2. Juni war bereits ein statischer Brennlauf des Boosters erfolgt, noch ohne die Nutzlast an der Spitze.

Weiterlesen: SpaceX bringt SXM-8 in den Orbit

Am 3. Juni brachte SpaceX im Rahmen der Mission CRS-22 zwei neue Solargeneratoren zusammen mit anderen Nachschubgütern auf den Weg zur Internationale Raumstation. Es war der insgesamt 120. Flug einer Falcon 9. 63 dieser 120 Missionen wurden mit „gebrauchten“ Raketen geflogen. Es war auch der 17. Start des laufenden Jahres für SpaceX. In diesem Jahr flog SpaceX damit im Durchschnitt alle neun Tage eine Orbitalmission.

Weiterlesen: SpaceX bringt neue Solargeneratoren zur ISS

China brachte am 2. Juni einen geostationären Wettersatelliten in den Orbit. Startort war das zentralchinesische Raumfahrtzentrum Xichang. Das Raumfahrzeug trägt den Namen Fengyun 4B. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 3B/G3 eingesetzt. Fengyun-Satelliten (der Name bedeutet: Wind und Wolken) sind Wettersatelliten, die sowohl auf polaren Bahnen (Fengyun 1 und 3-Serie) im niedrigen Erdorbit als auch auf geostationären Bahnen (Fengyun 2 und 4-Serie) stationiert werden.

Weiterlesen: China startet geostationären Wettersatelliten

Am 29. Mai startete China das Tianzhou 2-Frachtmodul zur Basiseinheit der neuen Raumstation. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 7 eingesetzt. Die Tianzhou-Raumfahrzeuge sind in ihrer Funktion ähnlich wie die Progress-, Cygnus-, Cargo Dragon- und HTV-Raumfahrzeuge (und früher auch das ATV) mit denen die Internationale Raumstation versorgt wird. Damit sind nun die Voraussetzungen dafür gegeben, das bemannte Raumschiff Shenzhou 12 in den Orbit zu bringen. Das wird derzeit etwa um den 12. Juni erwartet.

Weiterlesen: Erste Frachtmission zur chinesischen Raumstation

Nicht nur bei SpaceX schreitet der Ausbau der werkseigenen Internet-Konstellation zügig voran, auch beim Mitwettbewerber One Web hat sich jetzt eine beständige Startfrequenz eingespielt. Beim nunmehr siebten Flug brachte eine Sojus 2.1b vom sibirischen Weltraumzentrum Wostoschny aus erneut 36 Satelliten auf eine niedrige Erdumlaufbahn. Der Flug wurde im Auftrag der Arianespace von Starsem und Roskomos durchgeführt.

Weiterlesen: Siebter Start für One Web erfolgreich

Am 26. Mai brachte SpaceX weitere 60 Satelliten der Starlink-Konstellation in den Orbit. Damit ist die Phase 1 des Vorhabens, der Aufbau der ersten „Schale“ abgeschlossen. Nun beginnt die Bestückung der so genannten „Shells“ Nr. 2, 3 und 4. Der Start war auch in anderer Hinsicht wieder ein Rekord für SpaceX, denn mit dieser Mission gelang der 100. erfolgreiche Start in ununterbrochener Reihung. Puristen werden hier dagegenhalten, dass bei den 100 erfolgreichen Starts in Folge die Explosion einer Falcon 9 im Jahre 2016 nicht mit erfasst ist. Dieses Ereignis fand allerdings bei einem Bodenversuch einige Tage vor einer Mission statt, und kann deshalb nicht als Start gezählt werden.

Weiterlesen: SpaceX - Hundertster erfolgreicher Start in Folge

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