Im Auftrag des US-Unternehmens Space Adventures brachte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos das bemannte Raumschiff Sojus MS-20 auf den Weg zur Internationalen Raumstation. Die Crew besteht aus einem russischen Karriere-Kosmonauten und zwei japanischen Weltraumtouristen. Die drei zahlenden Gäste an Bord der ISS werden dort zwölf Tage verbringen.

Die Mission begann um 8:38 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 31/6 des Kosmodroms Baikonur in Kasachstan. Nur sechs Stunden und vier Erdumkreisungen nach dem Liftoff, um 14:46 Uhr mitteleuropäischer Zeit legte Sojus MS-20 am Poisk-Modul der ISS an.

Gekauft hatte die beiden verfügbaren Sitze der 46jährige japanische Milliardär Yusaku Maezawa. Er hat auch bei SpaceX bereits eine Option für eine zirkumlunare Mission mit dem Lunar Starship im Jahre 2023 oder 2024, und auch dafür schon einen beträchtlichen Betrag hinterlegt. Mit ihm unterwegs ist der 36jährige Yozo Hirano, ein Medienproduzent aus Maezawas Unternehmen Zozo. Seine Aufgabe wird es sein, die Sojus MS-20 Mission zu dokumentieren. Kommandant des Fluges ist der 44jährige Alexander Misurkin, für den es der dritte Flug ins All sein wird. Er hat zuvor schon zwei Langzeitaufenthalte auf der ISS unternommen.

Mit dem Flug von Maezawa und Hirano endet eine mehr als zehnjährige Pause im russischen Raumfahrttourismus-Programm. Zuletzt hatte Space Adventures im Jahre 2009 dem Cirque de Soleil-Mitbegründer Guy Laliberte einen Flug zur ISS vermittelt. Was Maezawa für den Flug bezahlte ist nicht bekannt. Bekannt ist nur, dass die NASA zuletzt ein Sitz für einen US-Astronauten an Bord der Sojus jeweils 90 Millionen Dollar kostete. Maezawa dürfte allerdings aufgrund der kurzen Dauer des Einsatzes und der geringeren Anforderungen an das Training vermutlich deutlich weniger bezahlt haben.

Die beiden Japaner mögen „Touristen“ sein, nichtsdestotrotz beteiligen sie sich an einer Reihe vorwiegend medizinischer Experimente, die von der japanischen Raumfahrtagentur JAXA für diese Mission vorbereitet wurden.

Bild: Sojus MS-20 Missionslogo. Quelle: Roskosmos