Am 15. Dezember führte der in Neuseeland ansässige, aber in den USA gemeldete Startdienstleister Rocket Lab seine siebte und letzte Mission in diesem Jahr durch. Dieses Mal war lediglich ein einzelner Satellit an Bord der Rakete, ungewöhnlich für das Unternehmen, das sich auf Mehrfachstarts von Mikro- und Nanosatelliten spezialisiert hat. Das Raumfahrzeug ist nach einer Eulengattung benannt, trägt den Namen Strix-a und ist die erste Einheit einer geplanten Konstellation von 30 Radar-Erdbeobachtungssatelliten des japanischen Unternehmens Synspective.

Wie immer bei Rocket Lab bekam auch dieser Start einen Slogan. In diesem Fall lautete er „The Owls Night Begins“ (Die Nacht der Eule fängt an). Eine Anspielung an die Tatsache, dass der Start in Neuseeland auf dem werkseigenen Spaceport von Rocket Lab in der Nacht erfolgte (es war dort 23:09 Uhr Ortszeit) und der Satellit, anders als optische Aufklärer, in der Lage sein wird, seine Beobachtungen auch bei schlechtem Wetter und in der Nacht machen zu können, und somit ähnlich „gute“ Augen hat wie eine Eule.

Die Curie-Kickstufe der Elektron brachte Strix-a etwa eine Stunde nach dem Liftoff auf eine polare, sonnensynchrone Umlaufbahn mit einem Perigäum von 495 Kilometern, einem Apogäum von 510 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 97,4 Grad.

Die Größe des Satelliten erforderte Modifikationen an der Nutzlastverkleidung. Statt der üblichen Fairing mit einem Durchmesser von 1,2 Metern wies die aktuelle Nutzlastverkleidung einen Durchmesser von 1,8 Metern auf. Andernfalls wäre das Raumfahrzeug nicht „unter die Haube“ gekommen.

Strix-a wog beim Start etwa 150 Kilogramm. Er ist mit einem Synthetic Aperture Radar (SAR) ausgerüstet. Der Start des Satelliten war eigentlich mit der europäischen Vega-Rakete geplant gewesen, aber aufgrund der langen Verzögerungen in der Folge eines Fehlstarts der Vega buchte Synspective den Satelliten auf die Electron um. Das Auflösungsvermögen des Radarsystems soll drei Meter pro Bildpunkt betragen.

Bis 2022 sollen sechs der Satelliten im Orbit sein. Ein Fertigstellungsdatum für die komplette Konstellation ist nicht bekannt.

Bild: Die Electron-Trägerrakete wird für den Start vorbereitet; Quelle: Rocket Lab