Unter der Missionsbezeichnung „I Can’t Believe It’s Not Optical“ kehrte die Electron von Rocket Lab wieder in den aktiven Dienst zurück. Es war der insgesamt die 14. Mission des Unternehmens und die erste seit dem Fehlschlag am 4. Juli. Dieses Mal verlief der Start perfekt und der Kleinsatellit „Sequioa“ von Capella Space erreichte problemlos die vorgesehene Erdumlaufbahn.

Die Mission begann am 31. August um 5:05 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Nach Erreichen eines Übergangsorbits gab die zweite Stufe der Electron die Orbitaleinheit frei, bestehend aus der Curie-Kickstufe und dem Satelliten. Der endgültige Orbit liegt in einer Höhe von 540 Kilometern bei einer Bahnneigung zum Äquator von 45,1 Grad. 60 Minuten nach dem Liftoff wurde Sequoia von der Curie-Stufe abgesetzt.

Die Ursache des Fehlstarts vom Juli war seinerzeit schnell gefunden gewesen. Dies war dem Umstand zu verdanken, dass damals das Triebwerk geregelt abgeschaltet werden konnte. Es ereignete sich keine Explosion, wodurch es in der Folge möglich war, noch für einige Minuten Telemetrie zu empfangen, die Hinweise auf die Fehlerursache gab. Das Kabel, das die Stromzufuhr zum Rutherford-Triebwerk der zweiten Stufe herstellt war unzureichend gesichert gewesen. Es machte sich lose, überhitzte und brach schließlich. Eine Umkonstruktion der entsprechenden Stelle sei nicht nötig, so die Ingenieure von Rocket Lab. Eine bessere Qualitätskontrolle sei ausreichend, um diesen Fehler zukünftig zu verhindern.

Der Spitzname der Mission ist ein Hinweis auf das SAR-Radar, das sich an Bord des Satelliten befindet. Erdbeobachtungssatelliten in dieser Größenklasse sind in der Regel optische Einheiten, denn das Radar ist energieintensiv und verlangt große Antennen. Sequoia verwendet eine Reihe neuer Technologien, die es ihm erlauben eine Bildauflösung von bis zu 50 Zentimeter pro Bildpunkt zu erreichen. Das ist enorm gut, wenn man bedenkt, dass sehr viel größere und wesentlich teurere Satelliten wie die World View Satelliten von Digital Globe es auf ein Auflösungsvermögen von etwa 30 Zentimeter pro Bildpunkt bringen.

Die Capella-Satelliten wiegen etwa 100 Kilogramm und sind damit in einer Größenklasse, die sehr gut auf die Electron zugeschnitten ist. Die vollständig implementierte Konstellation soll in der Lage sein, jeden Punkt der Erde innerhalb von einer Stunde unter die Lupe zu nehmen. Capella hat eine Lizenz, insgesamt 36 dieser Satelliten zu stationieren.

Bild: Startlogo der Mission "I Can't Believe It's Not Optical"; Credit: Rocket Lab