China brachte am 31. Mai den optischen Erdbeobachtungssatelliten Gaofen 9-02 in eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 2D eingesetzt, die zweistufige Variante der dreistufigen Langer Marsch 4. Der Start erfolgte vom nordchinesischen Satellitenstartzentrum Jiuquan aus. Ein Kleinsatellit mit der Bezeichnung HEAD 4 war als Co-Passagier mit an Bord.

Die Mission begann um 11:53 Uhr mitteleuropäischer Zeit (entsprechend 16:43 Uhr Ortszeit) vom Startkomplex 43/94. Über technische Daten des Raumfahrzeugs wurde nichts bekannt, außer dass es auf dem CAST-2000 Bus der China Aerospace Science and Technology Corporation basiert und demzufolge inklusive Nutzlast etwa 1.000 Kilogramm wiegen könnte. Die maximale Nutzlastkapazität der Langer Marsch 2D beträgt 1.300 Kilogramm für eine sonnensynchrone Umlaufbahn in etwa 500 Kilometern Höhe.

Das neue Raumfahrzeug ist mit einer Reihe von Instrumenten ausgerüstet, die eine detaillierte Erdbeobachtung im Submeter-Bereich erlaubt. Er arbeitet mit den anderen Satelliten der Gaofen-Reihe zusammen, die alle ein unterschiedliches Aufgabenspektrum abdecken und die Erde in verschiedenen Wellenlängen unter die Lupe nehmen. Die Gaofen-Satelliten gehören zum China High-Definition Earth Observation System (oder kurz: CHEOS) das in etwa vergleichbar mit dem Kopernikus-System der europäischen Union ist.

Der annähernd baugleiche Gaofen 9-01 wurde im Jahre 2015 gestartet und kreist in etwa 620 Kilometern Höhe. Die zweite Einheit wurde in einem niedrigeren Orbit mit einem Perigäum von 485 Kilometern, einem Apogäum von 500 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 97,3 Grad platziert.

Bei der Sekundärnutzlast handelt es sich um einen 45-Kilogramm schweren Kleinsatelliten des in Peking ansässigen Unternehmens HEAD Aerospace. Der Satellit stellt eine weitere Einheit der Konstellation maritimer Überwachungssatelliten des Unternehmens dar.

Bild: Startlogo der Mission Gaofen 9; Credit: CNSA