Den ersten Orbitalstart des Jahres 2020 führte ein Falcon 9 von SpaceX durch. Der Träger lieferte weitere 60 Starlink-Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn. Für diese Mission wurde das „Core“ 1049 verwendet, eine Falcon-Erstufe, die bereits ihren vierten Einsatz erlebte.  Core 1049 war zuletzt für die Starlink-1 Mission im Mai 2019 im Einsatz gewesen.

Der Start erfolgte am 7. Januar um 3:19 Uhr mitteleuropäischer Zeit von der SpaceX-Startanlage 40 in Cape Canaveral und verlief planmäßig. Acht Minuten und 24 Sekunden nach dem Liftoff war der Booster wieder zurück auf der Erde. Er wurde vom unbemannten Bergungsschiff „Of course I still love you“ aufgenommen, das 650 Kilometer nordöstlich von Cape Canaveral im Atlantik bereitstand. Es war die 48. erfolgreiche Landung einer Falcon 9-Erststufe.

Ein weiteres Bergungsschiff, die „GO Mrs. Tree“ war sogar 730 Kilometer von Cape Canaveral entfernt, und versuchte die Fairing aus der Luft aufzufangen. Was denkbar knapp misslang. Der Fallschirm landete auf dem Schiff, die Fairing selbst ging daneben nieder und musste aus dem Wasser gefischt werden.

Die Starlink-Satelliten wurden eine Stunde und eine Minute nach dem Liftoff von der zweiten Stufe der Falcon 9 auf der vorgesehenen Bahn in 290 Kilometern Höhe bei einer Inklination von 53 Grad abgesetzt. Auf dieser Bahn werden die Satelliten überprüft. Alle Einheiten, die technisch einwandfrei arbeiten, begeben sich dann mit Hilfe ihrer Ionentriebwerke auf ihre Arbeitsbahn in 550 Kilometern Höhe.

Es war der dritte Start für die SpaceX-eigene Starlink Konstellation. Mit nunmehr 180 Satelliten im Orbit ist SpaceX bereits jetzt der weltweit größte Betreiber einer Satelliten-Konstellation und übertrifft damit – wenn man lediglich die aktiven Satelliten betrachtet – den bisherigen Rekordhalte PlanetLabs um etwa 30 Einheiten. SpaceX will bereits Mitte dieses Jahres einem auf die USA und Kanada begrenzten Internet-Service beginnen, sobald etwa 600 Einheiten stationiert sind. Sobald die doppelte Anzahl im Orbit ist, kann auch mit einem weltweiten Service begonnen werden. SpaceX baut derzeit sieben Satelliten täglich in einer speziellen Fabrik in Redmont, im Bundesstaat Washington.

Bei dieser Mission wird auch an einem der Satelliten eine neue Oberflächenbeschichtung erprobt, welche die Sichtbarkeit der Einheiten am Nachthimmel herabsetzen soll. Astronomen weltweit hatten sich bei SpaceX beklagt, dass mit den vielen leuchtenden Starlink-Satelliten am Himmel gerade langzeitbelichtete Astro-Aufnahmen empfindlich gestört werden könnten.

Bild: Start der Falcon 9 mit den Starlink-3 Satelliten; Credit: SpaceX