Russland brachte am 11. Dezember eine neue Einheit der Glonass-Konstellation in eine mittelhohe Erdumlaufbahn. Der Start erfolgte vom nordrussischen Raumfahrtzentrum Plesetzk aus. Als Träger wurde eine Sojus 2.1a Rakete mit einer Fregat M-Oberstufe eingesetzt. Der Satellit trägt die Bezeichnung Uragan-M 759. Insgesamt ist es der 49. Glonass M-Satellit und der 139. Satellit, seit die erste Einheit des Systems im Oktober 1982 gestartet wurde. Nach dem erfolgreichen Absetzen bekam er die Bezeichnung Kosmos 2544.
Der Name “Glonass” ist eine Abkürzung des russischen Begriffes Глобальная навигационная спутниковая система (Globalnaya Navigatsionnaya Sputnikovaya Sistema, also in etwa „Globales Satellitennavigationssystem“. Die einzelnen Raumfahrzeuge tragen die Bezeichnung “Uragan”, was so viel wie „Wirbelsturm“ bedeutet. Das Glonass-System ist auf drei Orbitalebenen mit jeweils acht aktiven Satelliten verteilt.
Die Mission begann um 9:54 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startrampe 3 der Anlage 43. Dort befinden sich aber, ungeachtet der Nummer 3, nur zwei der insgesamt vier Sojus-Startanlagen des Weltraumbahnhofs Plesetzk. Die Startrampe wurde für diese Mission zum ersten Mal seit dem Oktober 2002 verwendet. Damals kam es zu einem verheerenden Startunfall, in dessen Folge es einen Toten und acht Verletzte gab. Seither wurde die damals zerstörte Startanlage vollständig neu aufgebaut und modernisiert.
Vier Stunden und 58 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe lieferte die Fregat M-Oberstufe den Satelliten auf einer annähernd kreisförmigen Umlaufbahn in 19.100 Kilometern Höhe ab. Die Bahnneigung zum Äquator beträgt 64,77 Grad.
Die Glonass-M Einheiten werden von ISS Reschetnew gebaut und weisen eine Startmasse von jeweils 1.415 Kilogramm auf. Uragan-M Nr. 759 soll Uragan-M Nr. 717 (Kosmos 2426) in der zweiten Ebene der Glonass-Konstellation ersetzen. Der war am 25. Dezember 2006 an Bord einer Proton M gestartet worden. Er ist damit der älteste noch aktive Glonass-Satellit. Nach der Ankunft von Nr. 759 wird er als Reserve-Einheit in der Konstellation verbleiben. Die Nachfolgeserie der Uragan-M – sie tragen die Bezeichnung Uragan-K – ist bereits in der Einsatzerprobung. Zwei Testsatelliten dieser neuen Serie sind im Orbit.
Bild: Grafische Darstellung eines Uragan-M Satelliten auf einer Fregat M-Oberstufe; Credit: RKS