Nur 76 Minuten nach dem Start einer RocketLab Electron in Neuseeland und nur etwa 16 Stunden nach dem Start der ISS-Versorgungsmission CRS-19 erfolgte auf der anderen Seite des Globus bereits die nächste Orbitalmission. Dabei entsandte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos das unbemannte Versorgungsschiff Progress MS-13 zur Internationalen Raumstation. Als Trägerrakete kam eine Sojus 2.1a zum Einsatz. Die Mission ist der vierte unbemannte Flug von Russland aus zur Versorgung der ISS. Insgesamt wurden dabei drei Progress-Raumschiffe gestartet, sowie mit Sojus MS-14 ein im Prinzip bemannbares Raumfahrzeug, das aber als unbemannter Frachter eingesetzt wurde.
Der Start erfolgte um 10:34 Uhr mitteleuropäischer Zeit von der Startrampe 31/6 des Kosmodroms in Baikonur. Die Progress führte danach ein dreitägiges Anflugmanöver zum Außenposten durch und erreichte die Station am 9. Dezember die Station. Eine dreitägige Transferzeit ist ungewöhnlich, war aber notwendig, weil die CRS-19 Kapsel von SpaceX ebenfalls zu ISS unterwegs ist, und am 8. Dezember, also noch vor der Progress, an der Station anlegen soll.
Insgesamt lieferte Progress MS-13 knapp 2.500 Kilogramm Versorgungsgüter. Darunter befinden sich 650 Kilogramm Treibstoff, 50 Kilogramm Sauerstoff und 420 Liter Wasser. Der Rest entfällt auf so genannte „trockene Fracht“. Das sind Versorgungsgüter für die Astronauten wie Nahrungsmittel, Kleidung und Hygieneartikel sowie Experimente. Zusammen mit der Fracht von CRS-19 ist die Station momentan bereits für das ganze Jahr 2020 gut bestückt.
Bild: Endmontage der Sojus 2.1a in Baikonur; Credit: Roskosmos