Weniger als einen Tag nach dem Start von Cartosat 3 in Indien brachte auch China einen weiteren Erdbeobachtungssatelliten in eine polare Umlaufbahn. Der Start erfolgte an der Startanlage 9 des Weltraumbahnhofs Taiyuan in Nordchina. Als Träger wurde eine Langer Marsch 4C-Rakete eingesetzt. Der Satellit, Gaofen 12, gehört zum CHEOS-Programm Chinas (für: China High-definition Earth Observation System), das dem europäischen Kopernikus-System vergleichbar ist. Es war der 29. chinesische Orbitalstart des laufenden Jahres.

Die Mission begann um 0:52 Uhr mitteleuropäischer Zeit, entsprechend 7:52 Uhr Pekinger Zeit. Der erzielte Orbit war fast kreisförmig und wies zunächst ein Perigäum von 595 Kilometern, ein Apogäum von 599 Kilometern und eine Bahnneigung zum Äquator von 97,9 Grad. Schon kurz nach dem erfolgreichen Freisetzen begann der Satellit aber seine Bahn anzuheben, und war nur einen Tag später bereits in einem 630-Kilometer Orbit.

Der Satellit ist nicht mit optischen Instrumenten ausgerüstet, sondern mit einem Mikrowellenradar, das von Wetter und Beleuchtungsverhältnissen unabhängig ist. Das Auflösungsvermögen dieses Radars soll bei weniger als einem Meter liegen.

Gaofen-12 (genauso wie die Trägerrakete) wurde von SAST entwickelt und gebaut (der Shanghai Academy of Spaceflight Technology), die zur China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC) gehören.

Bild: Startemblem; Credit: CASC