Eine russische Trägerrakete des Typs Sojus 2.1v „Volga“ brachte am 25. November vom nordrussischen Weltraumbahnhof Plesetzk aus einen Militärsatelliten unbekannten Auftrages in den Orbit. Das offizielle Statement nach dem Start lautete recht lakonisch, dass die Rakete eine „Nutzlast befördere, welche für Aufgaben des Verteidigungsministeriums“ konzipiert worden sei.

Es war die insgesamt vierte Mission einer Volga. Diese Rakete ist im Wesentlichen eine Sojus 2.1 ohne Booster und in der Zentralstufe mit einem NK-33-Triebwerk ausgestattet. Diese Triebwerke stammen noch aus dem gescheiterten sowjetischen Mondprogramm der sechziger und siebziger Jahre.

Die Rakete verließ um 18:52 Uhr mitteleuropäischer Zeit (20:52 Uhr Moskauer Zeit) die Rampe 43/4 des nordrussischen Startzentrums. Dort gibt es zwei Anlagen für alle aktiven Varianten der Sojus. Es ist bekannt, dass auf der Startrampe 43/3 dieses Standortes derzeit der Start eines Glonass-Satelliten vorbereitet wird. Die Volga-Oberstufe setzte die Nutzlast in einem Orbit mit einem Perigäum von 368 Kilometern, einem Apogäum von 858 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 97,9 Grad aus.

Es wird vermutet, dass es sich bei der Nutzlast um die NPO Lavochkin-Einheit 14F150 Nummer 2 handelt, die zu einem Anti-Satellitenprogramm der russischen Streitkräfte gehört. Damit wäre es dieselbe Art Nutzlast, welche die Volga auch bei ihrem dritten Flug transportiert hatte (Kosmos 2519). Darauf deutet auch ein weiteres Statement russischer Medien hin (www.militarynews.ru) die bekannt gaben, dass das Raumfahrzeug auf Basis einer Mehrzweckplattform  aufgebaut wurde und in der Lage sei, "andere russische Satelliten, sowie auch die Erde" zu beobachten.

Das Raumfahrzeug wird nach dem erfolgreichen Start die Bezeichnung Kosmos 2542 erhalten. Es wird erwartet, dass das Raumfahrzeug in einigen Tagen oder Wochen einen kleinen Subsatelliten freigibt, mit dem dann Rendezvous- und Inspektionsexperimente durchgeführt werden.

Bild: Die Sojus 2.1v unmittelbar vor dem Start. Credit: VKS