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Kosmos 2455 Lotos S: Credit: Ossiossim Russland startete am Freitag Mittag um 11.44 Uhr mitteuropäischer Zeit einen neuartigen militärischen Beobachtungssatelliten mit der Bezeichnung Kosmos 2455. Der Start des Raumfahrzeugs, der mit einer Trägerrakete des Typs Sojus U in seine Umlaufbahn befördert wurde, erfolgte von der russischen Weltraumbasis Plesetzk. Die Sojus lieferte den Satelliten auf einer recht eigenwilligen Bahn ab, mit einem niedrigsten Bahnpunkt von nur 195 Kilometern, einem höchsten Bahnpunkt von 900 Kilometern und einer Bahnneigung von 67,2 Grad zum Äquator.

Das russische Militär gab keinerlei weitere Auskünfte über den Satelliten ab. Wir können aber wie häufig bei russischen und chinesischen Militärsatelliten auch in diesem Fall aus der Art der Umlaufbahn, der verwendeten Trägerrakete, der Wahl des Startortes sowie früheren, bruchstückhaften Verlautbarungen zumindest eine qualifizierte Spekulation abgeben, die mit angemessener Wahrscheinlichkeit zutreffen dürfte.

Danach handelt es sich bei dem Raumfahrzeug um einen neuartigen elektronischen Aufklärungssatelliten mit der Bezeichnung „Lotos S“, der gemeinsam von TsSKB-Progress in Samara (Satellitenbus) und PLC Arsenal in St. Petersburg (Nutzlast) hergestellt wird.

Satelliten des Typs Lotos-S werden die optischen Bildaufklärer der Tselina 2-Klasse und die Aufklärer des Typs Pion-NKS ablösen. Sie basieren auf dem Yantar-Erbeobachtungssatelliten und sollen ein neues Aufklärungsnetz mit der Bezeichnung „Liana“ bilden. Als Sekundärnutzlast dürfte Lotos-S noch eine wissenschaftliche Nutzlast mit an Bord haben, nämlich einen Detektor für kosmische Strahlung mit der Bezeichung "Nuklon".

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