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Ein kommerzieller Erdbeobachtungssatellit der Premium-Klasse wurde heute an der Spitze einer zweistufigen Delta 2 Trägerrakete von der kalifornischen Luftwaffenbasis Vandenberg in einen polaren Erdorbit transportiert. Der Start erfolgte um 20:38 Uhr mitteleuropäischer Zeit (11:38 Uhr vormittags Ortszeit) vom Startkomplex 2 dieses zweitgrößten US-Weltraumbahnhofs. Die Flugroute verlief fast exakt nach Süden.

Der Träger war in der Konfiguration 7920-10 unterwegs, zweistufig mit neun Feststoffboostern und einer Nutzlastverkleidung mit einem Durchmesser von 3,20 Metern. Wie üblich bei der Delta-Version mit neun Boostern wurden sechs dieser Zusatzraketen am Boden gezündet und die restlichen drei nach dem Ausbrennen des ersten Boostersatzes, 72 Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe. Eine Besonderheit bei Starts von Vandenberg aus ist es, dass der ausgebrannte erste Booster-Satz noch für weitere 25 Sekunden mitgeführt wird. So lange, bis eine Ansammlung von Ölbohr-Plattformen vor der Küste überflogen ist.

11 Minuten und acht Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe war SECO 1 erreicht, Second Engine Cutoff 2, also der erste Brennschluss der zweiten Stufe. Danach erfolgte eine gut 40-minütige Driftphase, in welcher die Stufe mit dem Satelliten an der Spitze in freier Drift zum Apogäum der Bahn aufstieg. Gut 35 Minuten nach dem Abheben von der kalifornischen Startrampe überflog die Kombination dabei die Antarktis.

53 Minuten und 34 Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe erwachte die zweite Stufe über Madagaskar erneut zum Leben, diesmal für eine Brennphase von 22 Sekunden Dauer. Danach war ein kreisförmiger Orbit in einer Bahnhöhe von 770 Kilometern erreicht. Die Telemetrieübertragung erfolgte in dieser Phase über die Empfangsstation Malindi in Kenia, eine Station, die auch von Arianespace bei ihren Starts genutzt wird.

Der Satellit hat eine Einsatzlebensdauer von sieben Jahren. Er ist auf einer sonnensynchronen Polarbahn mit einer Umlaufperiode von 100 Minuten unterwegs. Das Raumfahrzeug ist 4,30 Meter groß und wiegt zu Beginn der Mission 2.800 Kilogramm. Die Solargeneratoren haben eine Spannweite von 7,1 Meter und erzeugen eine Energie von 3,2 Kilowatt. Er ist in der Lage, trotz seiner erheblichen Bahnhöhe nur 50 Zentimeter große Oberflächenmerkmale auf der Erde auszumachen.

WorldView 2 wurde schließlich über Kenia freigegeben. Erste Funksignale des Raumfahrzeugs wurden von der Bahnverfolgungsstation in Thule auf Grönland erfasst. Sie bestätigten den erfolgreichen  Start und die gute Verfassung des Raumfahrzeugs.

Der Start war bereits der 9. Einsatz einer Delta 2 in diesem Jahr und der 37. der insgesamt 146 Delta 2-Missionen, welcher von der Luftwaffenbasis Vandenberg seinen Anfang nahm.

Astra