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Am 30. September, um 9:15 Uhr mitteleuropäischer Zeit, startete das Raumschiff Sojus TMA 16 vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur planmäßig zur Internationalen Raumstation, wo es am 2. Oktober anlegen soll. Unter wolkenlosem, strahlend blauem Himmel erwachten die fünf Triebwerke der ersten Stufe der Sojus FG Trägerrakete genau in dem Moment zum Leben, als die Erdrotation die Startrampe in die Bahnebene der Raumstation trug.

Der neunminütige Aufstieg in den Orbit verlief problemlos. Live-Fernsehaufnahmen während der Startphase aus dem Inneren der Raumkapsel zeigten, dass die Besatzung in bester Stimmung war. Nach der Trennung von der dritten Stufe der Rakete entfaltete Sojus TMA 16 die Solargeneratoren und die Antennen. Die Flugkontrolle Moskau gab kurz danach bekannt, dass das Fahrzeug in guter Verfassung sei und normal arbeitet.

An Bord befanden sich der russische Raumschiff-Kommandant und Pilot Maxim Surajev, der zukünftige ISS-Kommandant Jeffrey Williams, der bereits seinen dritten Flug zur ISS absolviert und der kanadische Weltraumtourist Guy Laliberté.

Maxim Surajev unternimmt seinen ersten Raumflug. Er überwachte den Aufstieg vom Mittelsitz der engen Kapsel. Assistiert wurde er auf seiner linken Seite vom NASA-Astronauten Jeffrey Williams, der für den Start die Rolle des Flugingenieurs übernahm. Auf seiner rechten Seite befand sich der kanadische "Weltraumtourist" Guy Laliberté, der Gründer des weltberühmten "Circe de Soleil".

Wenn alles nach Plan verläuft werden Surajev, ein Oberstleutnant der Russischen Luftwaffe, und Williams, ein Veteran früherer Shuttle- und Sojusflüge am 2. Oktober um 10:37 Uhr das automatische Anlegemanöver am Zvesda-Modul der Station überwachen. Nach dieser Kopplung werden erstmals drei bemannte russische Sojus-Raumschiffe gleichzeitig dort angedockt sein. Sojus TMA 14, 15 und 16.

Ein Teil der alten Stationsbesatzung wird mit Guy Laliberté nach 11 Tagen mit dem Raumschiff Sojus-TMA 14 zur Erde zurückkehren. Damit beginnt dann offiziell die ISS-Expedition 21. Der Belgier Frank de Winne übernimmt dann das Kommando vom Russen Gennadi Padalka. Zu seiner Crew gehören Williams, Surajev, der kanadische Astronaut Robert Thirsk, der russische Kosmonaut Roman Romanenko und die NASA-Astronautin Nicole Stott.

Vor seiner Rückkehr wird er das Kommando an den NASA-Astronauten Jeffrey Williams weitergeben.

Nicole Stott soll im November von der Crew der Atlantis abgeholt werden und mit ihr am 23. November zur Erde zurückkehren.

Die Rückkehr von De Winne, Thirsk und Romanenko ist für den 1. Dezember geplant, was dazu führen würde, dass die Crew der ISS für drei Wochen nur noch aus zwei Mitgliedern besteht, nämlich Williams und Surajev. Der Start der nächsten Besatzung, bestehend aus  dem Kosmonauten Oleg Kotov, dem NASA Astronauten Timothy Creamer und dem japanischen Astronauten Soichi Noguchi ist für den 21. Dezember geplant.

Es könnte aber durchaus auch sein, dass Nicole Stott noch etwas länger bei Williams und Surajev bleibt, weil sich der Start der Atlantis möglicherweise verzögert.

Astra