Am 17. September 2009 hob pünktlich um 21:19 Uhr mitteleuropäischer Zeit eine vierstufige Trägerrakete des Typs Proton M Breeze M vom Startplatz 200/39 im kasachischen Baikonur ab, um den Kommunikationssatelliten Nimiq 5 der Telesat Kanada in den Weltraum zu befördern. „Nimiq“ ist ein Wort aus der Sprache der Inuit in Nordostkanada. Es steht für das „Verbindende“ oder das „Einigende“.
Der Start ereignete sich nur drei Stunden, nachdem eine Sojus 2.1b einen Meteor-Wettersatelliten und sechs Kleinsatelliten ebenfalls von Baikonur aus in den Orbit befördert hatte.
Die Mission wurde im Auftrag der International Launch Services (ILS) durchgeführt, dem kommerziellen Vermarkter der Proton M.
Die sechs Triebwerke der ersten Stufe der Proton M brachten das Vehikel innerhalb von 130 Sekunden auf eine Höhe von über 60 Kilometer und eine Geschwindigkeit von mehr als 6.000 Kilometer pro Stunde. Danach zündeten die vier Triebwerke der zweiten Stufe für dreieinhalb Minuten. Schließlich brachte die dritte Stufe die Oberstufe mit dem Satelliten auf eine suborbitale Bahn nur noch knapp unterhalb der Orbitalgeschwindigkeit..
Nach Brennschluss der dritten Stufe, bei einer Geschwindigkeit von mehr als 26.000 Kilometern pro Stunde übernahm die Breeze M-Oberstufe für eine kurze Brennphase und brachte sich selbst und den Satelliten zunächst in eine niedrige Parkbahn um die Erde. In den nächsten neun Stunden führte die Breeze dann weitere vier Brennmanöver durch, und brachte damit den Orbit nach und nach hin zum geplanten Wert der Transferellipse mit einem niedrigsten Bahnpunkt von 4.650 Kilometern, einem höchsten Bahnpunkt von 35.600 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 13 Grad. Von dort steuert der 4.750 Kilogramm schwere Satellit in den kommen Tagen den endgültigen kreisförmigen geostationären Orbit mit seinem Bordtriebwerk an.
Der Satellit ist ein Modell 1300 des US-Herstellers Space Systems/Loral. Der mit 32-Ku-Band-Transpondern ausgerüstete Satellit wird seine Position bei 72,7 Grad West einnehmen. Von dort aus wird er Nordamerika und Kanada mit Direktübertragungen in die Haushalte zu versorgen. Die DISH Network Corporation und Bell TV sind die Hauptnutzer des Raumfahrzeugs. Den kommerziellen Betrieb wird er Ende November, nach Abschluss der Indienststellungs- und Testphase aufnehmen. Die erwartete Lebensdauer des Raumfahrzeugs beträgt 15 Jahre.
Der Start am Donnerstag war der siebte in diesem Jahr für die Proton und der fünfte für International Launch Services. In diesem Jahr sind noch zwei weitere Missionen für die russische Regierung geplant. Bei beiden sollen jeweils drei Satelliten des GLONASS Navigationssatellitennetzes gestartet werden.
Der nächste ILS Start einer Proton ist für Mitte November geplant. Dann soll Eutelsat’s W7 in den Orbit gebracht werden.